Leichter Rucksack mit viel Luft am Rücken

Die Tatonka Rucksäcke Skill und Livaz sind bei uns vor kurzem zum Test eingetroffen und wurden von uns ausführlich auf Tour getestet.

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Der Tatonka Skill im Einsatz
Der Tatonka Skill im Einsatz

Die TATONKA-Rucksäcke Skill (28l, das Herrenmodell) und Livaz (23l, das Damenmodell) sind bei uns vor kurzem zum Test eingetroffen und wurden von uns ausführlich auf Tour getestet. Der Rucksack hatte letzte Jahr einen Outdoor Award für sein Tragegestell gewonnen und war uns dadurch aufgefallen.

Die technischen Details

Das Damenmodell wiegt 940 Gramm, das Herrenmodell 1050 Gramm. Für einen Rucksack mit 23 respektive 28 Litern ist das sehr leicht. Im Gegensatz zu den meisten Rücksäclen der Größenordnung hat der TATONKA-Rucksack einen besonderen Aufbau mit einem Hauptfach und einem Bodenfach. Das kennt man eigentlich nur von Rucksäcken größer 45 Litern. Das ist allerdings ganz praktisch, da man so den Rucksack besser beladen kann, z.B. Brotzeit ins obere und die Regen- und Wechselklamotten ins untere Fach. Wer dies nicht will, kann auch den Reißverschluss im Inneren des Rucksacks öffnen und somit komplett von oben beladen.

Der Rucksack ist als „Toploader“ ausgeführt. Da der Rucksack kein Deckelfach besitzt, ist oben ein großer Reißverschluß angebracht, der sich weit öffnen lässt und einen zügigen Zugriff auf den Rucksack-Inhalt gewährleistet.

Ein Kartenfach an der Front bietet genügend Stauraum für Karten, Planzeiger und Kompass. Ein separates Deckelfach wie der der Vorgängerversion fehlt jedoch leider. Dieses Manko kann man jedoch umgehen, indem man das Fach, in dem die Regenhülle untergebracht ist, als Schlüssel- und Geldbeutelfach missbraucht.

Praktisch sind auch die Befestigungspunkte oben, an denen man auch eine Isomatte oder ein Seil befestigen kann. Die Stockbefestigung erfolgt über zwei Laschen unten, in die die Stockspitzen gesteckt werden. Oben werden die Stöcke über die Kompressionsriemen fixiert.

Beiden gemeinsam: Das luftige X Vent Zero-System

Das „X vent Zero“ genannte Tragesystem besteht aus zwei X-förmig angebrachten Fiberglasstäben, die den Abstand zwischen Rücken und Rucksack definieren. Dabei liegen nur zwei „Gurtbänder“ auf dem Rücken auf. Die Gurtbänder lassen sich dabei stufenlos verstellen und der Rucksack entsprechend regulieren. Da es kein Netz oder sonstige Auflagepunkte auf dem Rücken gibt, kann die Lust sehr gut zwischen Rucksack und Rücken zirkulieren.

Das Tragesystem haben wir natürlich mehrfach getestet: Sowohl auf Tour als auch im Familienurlaub am Lago Maggiore. Beim Einkauf mit acht Litern Wasser und diversen anderen Einkäufen läuft der Rucksack zwar nicht zu Höchstleistungen auf, lässt sich aber trotzdem noch ohne Schmerzen zu verursachen tragen. Hier stellt man das Tragesystem komplett aus und das Gewicht liegt dann direkt auf dem Rücken auf. Der Hüftgurt nimmt hier das Gewicht gut auf und überträgt es auf die Hüfte.

Auf Tages- oder Hüttentour gibt der Rucksack aber noch ein besseres Bild ab: Brotzeit, Wechselklamotten, zwei bis drei Liter Wasser fasst der Rucksack locker und sitz bequem auf der Hüfte. Das Tragesystem kamm man dann so spreizen, dass ein schöner Abstand zwischen Rücken und Rucksack entsteht.

Beim Herrenmodell passen auch breite Flschen wie die Nalgene-Wasserflaschen gut in die Seitentaschen. Beim Damenmodell muss man bei breiteren Flaschen evtl. etwas quetschen. Im Inneren wäre Platz für einen Wassersack, für die Befestigung gibt es im Inneren eine Lasche und eine Öffnung für den Schlauch.

Leicht, aber trotzdem robust

Mit knapp einem Kilo Gewicht und den leichten Materialien geht man zuerst recht vorsichtig mit dem Rucksack um. Das Außenmaterial und der gesamte Aufbau erlauben auch auch ruppiges Umgehen mit dem Rucksack. Auch nach dem Abfahren im Firn und dem mehrmaligen Missbrauch des Rucksacks als „Schlitten“ zeigt das Material keine Ermüdungserscheinungen. ganz praktisch ist hier sogar noch der Rückenaufbau mit Schlaufe oben und „Eingriff“ unten. So kann man den „Schlitten“ gut vorne und hinten mit den Händen fixieren und hält ganz gut die Spur (leider haben wir davon keine Fotos, da war vor Lachen leider keine Zeit ;-)

Fazit: Ein angenehm zu tragender, leichter Rucksack

…für Tages- und kurze Hüttentouren mit leichtem Gepäck. Das Tragesystem lässt sich sehr gut einstellen und sorgt für „frischen Wind“ und gute BElüftung. Der zweiteilige Aufbau mit der Kombination aus oberem und Bodenfach sorgt für Ordnung.

Positives

+ Zwei Fächer (Bodenfach und großes Packfach)

+ Tragesystem (hinten weit vom Rücken weg, noch besser als ein Netzrücken, man schwitzt noch weniger und ich bin da recht anfällig ;-) und die Polsterung der Gurte macht einen recht angenehmen Sitz

+ geringes Gewicht

+ Schnallen an der Seiten machen Transport eines Helms möglich

+ Reißverschluss läuft schön flüssig

Negatives

– kein Deckelfach für Geldbeutel oder Dinge, die schnell griffbereit sein sollen (Gewohnheitssache)

– Stockbefestigung
Die gleichzeitige Befestigung von zwei Trinkflaschen und der Stöcke ist nicht möglich, dafür gibt es mit angebrachten Stöcken aber die Möglichkeit eine Trinkflasche aussen und zusätzlich eine Trinkblase im Inneren des Rucksacks zu transportieren.

– Trinkflaschenhalterung beim Damenmodell sehr eng

– neues Packsystem notwenig, da keine Deckeltasche vorhanden.

Die Rucksäcke wurden uns freundlicherweise von TATONKA zur Verfgung gestellt. Unseren Testbericht beeinflusst hat das nicht.

Von Thomas

Schon von klein auf viel in den Bergen unterwegs sind Wandern, Skitouren, Schneeschuhwanderungen und alles rund um die Berge meine Hobbies. Vater von zwei nicht mehr ganz so kleinen Bergfexen und sozusagen der „Chef“ von mehr-berge.de ;-)