Wer auf Reisen ein Land wirklich entdecken und die Menschen kennenlernen will, muss keinen großen Aufwand betreiben. Meist sind es die einfachen Sachen, die einen Nahe an ein Land bringen.
Unsere Top5 der einfachen Dinge unterwegs:
1. Laufen
Hier zählt immer noch der Spruch meines alten Erkunde-Lehrers: „Ein Geograph erläuft sich eine Stadt“. Und sind wir als Reisende nicht alle Geographen?
Egal ob beim Wandern oder bei der Städtereise nachParis, New York, Shanghai, Neuseeland oder auf Bali: Einfach mal die eigenen Füße nutzen und loslaufen. Ab dem Hotel/Hostel einfach mal nicht die U-Bahn, den Bus oder das Taxi nutzen, sondern (vielleicht auch mal mit dem guten alten, gedruckten Stadtplan ;-) mal zum nächsten Ziel laufen. Man lernt eine Stadt aus einer ganz anderen Perspektive kennen, die Zusammenhänge der Viertel erschließt sich einem viel schneller und man lernt viel mehr kennen…
Z.B. Paris: Die Métro und RER sind hier zu verführerisch: Einfach einsteigen und zur nächsten Sehenswürdigkeit brausen und so Paris an einem Tag abgrasen. Das geht auch zu Fuß und man lernt die einzelnen Arrondissements „im Vorbeigehen“ kennen, blickt in interessante Schaufenster, sieht aus einem Strassencafé den Strassenkehrern bei der Arbeit zu und lässt sich vom Strudel der Stadt mitreissen. Mehr dazu in unserem Beitrag „Paris an einem Tag“.
2. Essen
Essen, was die einheimischen auch Essen. Sei’s in der lokalen Bäckerei, im Strassencafé oder direkt am Strassenrand. Einfach mal probieren und im wahrsten Sinne des Wortes „einen Geschmack“ bekommen, wie ein Land tickt, was ein Land ausmacht, worauf ein Land oder eine Region steht. Je kleiner und einfacher der Verkaufsstand (bzw. das Restaurant), desto näher ist man am richtigen Leben. Und wer will schon in Asien wirklich italienisch essen gehen?
3. Sprechen
Man muss nicht die Landessprache sprechen, ein paar Brocken helfen aber durchaus weiter. Wenn man auch nicht davon ausgeht, dass das Gegenüber jetzt unbedingt deutsch oder englisch sprechen muss -weil das ist bei uns ja auch so- geht’s auch viel leichter mit Händen und Füßen.
Jeder freut sich aber, wenn der Reisende/Tourist zumindest versucht, die lokale Sprache zu sprechen und wenn es nur „Grüß Gott“ und „Danke“ ist.
Ach ja: Bei regionalen Dialekten lässt man lieber die Finger davon, diese zu imitieren, das kann nur in die Hose gehen ;-)
4. Die Verkehrsmittel der einheimischen Nutzen
Klar kann man auch den Touristenbus nutzen, aber warum nicht die Verkehrsmittel der Einheimischen nutzen? Warum statt mit dem Taxi nicht mal mit dem Tuktuk ins nächste Dorf oder zur nächsten Sehenswürdigkeit fahren?
Und jede Fahrt war für uns ein Erlebnis: In Bali im Tuktuk auf dem Reissack und mit Hängebauchschwein auf dem nächsten Sitz, in Los Angeles im Bus im Feierabendverkehr („From Dusk till Dawn“ lässt Grüßen) oder auch einfach der Geruch der Métro in Paris…
Und wenn man nicht den Einheimischen-Tarif bekommt?
Dann ist das auch egal. Die Einheimischen verdienen ja auch erheblich weniger als ihr! Und ihr seid zu Besuch, also lasst die Leute leben!
Auf jeden Fall vor dem Einsteigen den Preis verhandeln und klar machen, wo man hin will (hier hilft dann auch Punkt 3 ;-).
5. Einen Kochkurs machen
Eine Ergänzung zum Essen: Noch besser schmeckt’s, wenn man selber für ein Essen gearbeitet hat. Und beim Kochen bekommt man mit, worauf jemand Wert legt und was in der Region angebaut und in der regionalen Küche verwendet wird.
Ein Kochkurs macht erstens wirklich Spass und zweitens nimmt man auch noch was mit nach Hause: Anregungen für Zuhause, ein Gefühl für die wofür das Herz des Landes schlägt (und warum)…