Von unten auf’s Steinerne Meer: Peter-Wiechenthaler-Hütte, Persailhorn-Klettersteig, Weißbachlscharte und Riemannhaus

Zwei schöne Klettersteige führen von der Peter-Wiechenthaler-Hütte oberhalb von Saalfelden auf das Persailhorn im Steinernen Meer. Am zweiten Tag geht unsere Tour weiter über die Weißbachlscharte ins Steinerne Meer und über das Riemannhaus wieder zurück nach Saalfelden.

Veröffentlicht am Kategorisiert in Klettersteig

Das Steinerne Meer von seiner Nordseite ist vor allem bei der „Großen Reibn“ um den Königssee bekannt. Hier geht man von Jenner zur Wasseralm, hinauf zum Kärlinger Haus und weiter zur Ingolstädter Hütte. Eine andere Route führt vom Ingolstädter Haus über die weiten Karstflächen bis hinauf zum Hochkönig. Wir nehmen uns das Steinerne Meer von Süden, also von Saalfelden vor. Klettersteig, geniale Aussichten in Richtung Hohe Tauern und hinüber zum Watzmann, abwechslungsreiche Landschaften inklusive.

Anfahrt

Entweder über die A8 München – Salzburg bis Ausfahrt Siegsburg, Schneizlreuth oder über die A93 Ausfahrt Oberaudorf – Walchsee – Kössen – Waidring und Lofer bis nach Saalfelden. Am Ortseingang links in Richtung „Bachwinkl“ abbiegen und bis zum Parkplatz der Peter-Wichenthaler-Hütte (820m). Hier parken, Sachen packen und los geht’s ;-)

Hüttenaufstieg zur Peter-Wiechenthaler-Hütte

Vom Parkplatz folgt man der Beschilderung über eine kleine Brücke und dann in Serpentinen durch den Wald hinauf zur Peter-Wiechenthaler-Hütte (1752m). Wer’s etwas steiler will, wählt den Weg links über den Steig. In rund 2,5-3 Stunden hat man die rund 900 Höhenmeter geschafft. Der Aufstieg ist für die Pinzgauer ein beliebter Sonntagsausflug, das leckere Essen auf der Hütte ist dafür wohl mit verantwortlich.

2013-09-17_1379439931

Tag 1: Auf das Persailhorn

Das Persailhorn kann mit zwei Klettersteigen erstiegen werden: Über den Wildental-Klettersteig (b/c, 2.15h), der zumeist für den Aufstieg verwendet wird, und den Südwandklettersteig (b, 2h), meist für den Abstieg genutzt. Der Aufstieg startet für beide Steige gleich: Von der Hütte nordwestlich hinauf in Richtung Persailhorn. Nach ca. 30 Minuten Aufstieg teilt sich der Weg: Links ins Wildental, rechts zum Südwandklettersteig. Vor dem Aufstieg am besten auf der Hütte nach den aktuellen Verhältnissen fragen. Im Frühjahr und Herbst ist der Wildental-Klettertsteig oftmals nicht zu begehen. Klettersteigset und Steinschlaghelm notwendig!

In unserem Fall hatte es über Nacht etwas geschneit und nur der Südwandklettersteig zu begehen. Bei mäßiger Sicht, leichtem Nieseln/Schneeregen ging es von der Hütte zuerst Bergauf, dann nach rechts zum Einstieg querend. Hier legt man seinen Gurt an, hat jedoch bis zum ersten wirklichen Einsatz des Klettersteigsets noch ein paar Meter Querung vor sich. Dann geht es steil bergauf: An solidem Stahlseil geht es bergauf, mal quer links und rechts, auf Graten entlang. Zwischendurch überbrücken mehrere Leitern zwei steile Aufschwünge. Eine der Leitern geht hierbei um die Ecke. Der Steig mündet oberhalb am Grat in den Wildental-Klettersteig. Von hier links über eine kleine Felsstufe und am felsigen Kamm zum Gipfelkreuz. Von hier wieder in rund 90 Minuten auf dem Klettersteig zurück zur Hütte.

Bei guten Verhältnisse könnte man die Tour auch verlängern und über Mitterhorn (2.491m) und Breithorn(2.504m) auf dem „Saalfeldener Höhenweg“ in 3,5h weiter zum Riemannhaus steigen. Kein Klettersteig, alpine Erfahrung und entsprechende Kondition notwendig! Wer die Tour an einem Tag bis zum Parkplatz im Bachwinkl machen will, muss für den Abstieg über den Ramseidersteig nochmal 4 Stunden hinzurechnen.

2013-09-17_1379440011

Tag 2: Ins Steinerne Meer, zum Riemannhaus und zurück

Wer ein Wochenende Zeit hat und die Tour verlängern will, kann von der Peter Wiechenthaler-Hütte über die Weißbachlscharte (2259m) und das Steinerne Meer zum Riemannhaus (2177m) laufen. Gehzeit bis zum Riemannhaus rund 3,5 Stunden. Von der Weißbachlscharte wunderbare Aussicht über das Steinerne Meer bis hinüber zu Hundstod, Watzmann und zum Hochkönig.

2013-09-17_1379439701

Der Abstieg von Riemannhaus bis zum Parkplatz im Bachwinkl nimmt dann nochmal rund vier Stunden in Anspruch: Über die „Bilgerirast“ und den „Ramseidersteig“ geht es teilweise steile, seilversicherte Serpentinen hinab. Der Weg bis Saalfeld zieht sich dann doch etwas.

Wer am Schluss noch Kraft hat, geht in Saalfelden zur Burg hinauf und dann weiter zur Einsiedelei. Hier lebt im Sommer wirklich noch ein Einsiedler. Dieser freut sich übrigens, wenn man hinter der Burg einen Scheit Holz mit hinaufnimmt. An der Einsiedelei gibt’s frische Getränke und auch eine Brotzeit. Von hier noch ein kleines Stück hinauf und dann hinunter zum Parkplatz im Bachwinkl.

Infos

Karte

Gesamt

23,4 km, 12:35 h Aufstieg 2.507 hm, Abstieg 2.507 hm 

Einkehr/Übernachtung

Peter-Wiechenthaler-Hütte, Riemannhaus

Von Thomas

Schon von klein auf viel in den Bergen unterwegs sind Wandern, Skitouren, Schneeschuhwanderungen und alles rund um die Berge meine Hobbies. Vater von zwei nicht mehr ganz so kleinen Bergfexen und sozusagen der „Chef“ von mehr-berge.de ;-)