Mountain Moments: Die schönsten Fotospots und Wanderungen in den Alpen

In seinem Buch „Mountain Moments: Die schönsten Fotospots und Wanderungen in den Alpen“ stellt der Autor Marius Schwager 30 Wandertouren vor. Mit seiner Auswahl liest sich das Buch wie ein „Who is who“ der fotogenen (oder neu-deutsch „instagrammable“) Wanderungen über den ganzen Alpenhauptkamm. Der Autor stand uns beim Interview Rede und Antwort.

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In seinem Buch „Mountain Moments: Die schönsten Fotospots und Wanderungen in den Alpen“ stellt der Autor Marius Schwager 30 Wandertouren in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Italien und Slowenien vor. Mit seiner Auswahl liest sich das Buch wie ein „Who is who“ der fotogenen (oder neu-deutsch „instagrammable“) Wanderungen über den ganzen Alpenhauptkamm. Vom Königssee über Neuschwanstein bis zum Schrecksee im Allgäu in Deutschland über die berühmte Seilbrücke an der Olperer Hütte über Innsbruck, Hallstatt zum Dachstein in Österreich geht es auf der fotografischen Reise auch in die Schweiz, nach Frankreich zu Füßen des Mont Blanc, zum Bleder See in Slowenien oder zu diversen Zielen in Spüdtirol. Neben der eigentlichen Tourenbeschreibung gibt’s natürlich auch Tipps & Tricks zur Fotografie und Ausrüstung.

Gerade in Hinsicht auf aktuelle Diskussionen über „Übertourismus“ und Instagrammer und Influencer, die für Bilder immer wieder bewusst Grenzen für Ihre Fotos überschreiten, haben wir den Autor zum Interview gebeten. Hier stellt er sich und sein Buch persönlich vor:

Hallo Marius, stell dich doch bitte kurz vor…

Marius: Ich bin Marius und komme aus dem mitteldeutschen Flachland – dem Oberrheingraben bei Heidelberg, der wohl flachsten Region, die man sich vorstellen kann. Seit etwa 10 Jahren bin ich mehr oder weniger in Innsbruck, Österreich und erkunde von hier, mitten in den Alpen die umliegenden Berge und den Rest der Welt. 

Ich habe verschiedene Sozialwissenschaften studiert und bin als Fotograf und Journalist aktiv und im Digitalbereich tätig. Am liebsten bin ich in der Natur und den Bergen mit Ski, Mountainbike oder eben zu Fuß und fotografiere die Landschaften, den Sport und Stimmungen dabei. Am liebsten Teile ich meine Leidenschaften die Berge und das Fotografieren derzeit in Foto Workshops.

In deinem neuen Buch „Mountain Moments“ stellst du „die schönsten Fotospots und Wanderungen in den Alpen“ vor. Wonach hast die Fotospots ausgewählt?

Marius: Eine Auswahl ist natürlich immer subjektiv und kann nie alles abdecken. Ich habe versucht eine Auswahl zu treffen, die viele Kriterien erfüllt und unter vielen Gesichtspunkten die Menschen glücklich macht. Regional sollte der gesamte Alpenbogen vorgestellt sein, verschiedene Schwierigkeitslevel von einem einfachen Spaziergang bis hin zu schwierigen Bergwanderung sollten inkludiert sein. Für die Spezialisten sind teils noch schwierigere Alternativen benannt.

Wichtig bei der Auswahl war auch die Schönheit der Wanderung und der Fotomöglichkeiten. Viele der Touren haben auch nicht nur einen „Insta-Spot“, sondern sind allgemein fotografisch besonders schön und bieten auch fotografische Alternativen.

Stichwort Overtourism und Influencer: Du stellst einige Orte vor, an denen schon sehr viel Tourismus herrscht (Königssee, Drei Zinnen, Hallstatt, Schrecksee). Absicht oder Schutz für andere Ort, die bisher noch nicht touristisch Überlaufen sind?

Marius: Klar, diese Orte sind weltberühmt und ziehen die Massen durch ihre Schönheit schon teils mehrere Jahrhunderte lang touristisch an. Manche erfahren nun einen besonderen Hype durch die schnelle Verbreitung. Ein Klick und jeder weiß sofort, wo das ist. Zwei Klicks weiter hat man bereits Flug, Mietwagen und Hotel dort gebucht.

Die Effekte, die man mit solch einem Buch erzielt, sind sicher nicht ausschlaggebend, aber sie sollten einem vorher klar sein. Ich habe bewusst solche Spots ausgewählt, die anhand ihrer Schwierigkeit selbst selektieren und einen gewissen Andrang vertragen können, und durch die örtlichen Behörden gut geregelt werden können.

Am Lago di Braies, der Seiser Alm oder in Zermatt ist die Menge der Besucher ja bereits durch die teils verbotene Auto-Anfahrt stark begrenzt. Ich nehme an, das wird sich an weiteren Orten ähnlich entwickeln. Ich möchte jeden dazu auffordern, sich nachhaltig zu verhalten, die Natur im Zweifelsfalle besser vorzufinden, als man sie selbst genießen durfte und möglichst keine

Ich hoffe auch, dass das Kapitel „Naturschutz“ viele Leser erreicht und auch die speziellen Hinweise, wie z.B. über das Baden im Schrecksee und das Übernachtungsverbot in den Nationalparks und Naturschutzgebieten Gehör findet. Sei du selbst das Vorbild und handle selbst mindestens so umsichtig, wie du es von anderen erwartest.

Und ja, einige Orte sind bewusst nicht in diesem Buch aufgeführt. Da könnte eine Handvoll plötzlicher Hashtags schnell die Natur und Behörden überfordern.

Zurück zum Buch: Aus den 30 Touren im Buch, welche ist deine Lieblingstour?

Marius: Puh, mir ist es schon schwer gefallen auf 30 Touren auszuwählen. Ich bin meistens von der nächsten und jeweils letzten begangenen Tour am meisten begeistert. Das wären damit die Gratwanderung am Herzogstand mit dem wunderbaren Sonnenaufgang und spannenden Wolken und der gemütliche Spaziergang auf dem weiten Wiesen-Hochplateau der Seiser Alm mit ihren kitschigen Heustadln und flankiert von den massiven Bergen ringsherum.

Neben den Orts- und Tourenbeschreibungen gibst du im Buch auch Tipps und Tricks zum Fotografieren. Was würdest du in Kürze als wichtigsten Tipp für die Bergfotografie empfehlen? 

Marius: Die meisten Fotografen haben immer ihre volle Ausrüstung beim Fotografieren dabei Vom Stativ bis zum fünften Wechselobjektiv. Die meisten sind erstaunt, wie wenig man für gute Fotos braucht und wie viel weiter man kommt und um wieviel flexibler man damit ist. Daher mein Tipp: Das Gewicht der Fotoausrüstung reduzieren und nur das Nötigste mitnehmen.

Zum Abschluss noch ein, zwei persönliche Fragen: Wo geht die nächste Tour hin? Und was empfiehlst du als Tour für den Corona-Sommer 2020?

Marius: Die nächste Tour ist vermutlich ein Berglauf auf meine Hausberge rund um Innsbruck ;). Die nächste Tour geht dann in die Dolomiten erneut, dort steht ein Photo Workshop an und im Anschluss wird noch eine neue Route ausgekundschaftet. Danach geht es in die Hohe Tatra.

Aktuell empfehle ich das Risikolevel ein wenig zurückzufahren und eher nicht in einer Gruppe unterwegs zu sein. Mein Tipp sind derzeit die klassischen Ausflugs-Spots wie das Schloss Neuschwanstein und Hallstatt oder Zermatt. Diese sind diesen Sommer zwar auch nicht leer, aber es fehlen die großen Reisegruppen aus Asien und aller Welt, d.h. dort ist deutlich ruhiger als sonst. Das könnte man durchaus nutzen.

Danke für das kurze Interview!

Das Buch gibt’s für 26,99€ direkt auf der Website des Autors zu kaufen.

Von Thomas

Schon von klein auf viel in den Bergen unterwegs sind Wandern, Skitouren, Schneeschuhwanderungen und alles rund um die Berge meine Hobbies. Vater von zwei nicht mehr ganz so kleinen Bergfexen und sozusagen der „Chef“ von mehr-berge.de ;-)