Isomatten sind die typischen Unterlagen beim Camping mit dem Zelt. Sie sorgen dafür, dass der unebene, steinige Boden unter dem Schlafsack die Nachtruhe nicht stört. Wichtig sind dabei Packmaß und Gewicht, denn die Isomatte will wie Zelt und Schlafsack im Rucksack transportiert werden. Wir stellen euch die verschiedenen Typen mit Vor- und Nachteilen vor…
Schaumstoff-Isomatten
Preisgünstige Isomatten der Bauform Yogamatte bestehen meist aus dem Schaumstoff Polyethylen (kurz: PE). Diese Modelle sind häufig aus offenporigem Schaumstoff hergestellt; damit verlieren sie recht bald ihre Dämpfung und saugen sich leichter mit Feuchtigkeit voll. Mit der Zeit leiden sowohl Dämpfung als auch Isolation.
Hochwertige Isomatten bestehen aus geschlossenporigem Schaum (z.B. Evazote). Das bedeutet, dass die Luft in den Zellen eingeschlossen ist. Diese Matten sind elastischer und druckbeständiger. Das Material ist leicht, langlebig und nimmt kein Wasser auf. Die Vorteile liegen auf der Hand: Sie sind günstig in der Produktion und zuverlässig im Einsatz.
Je nach gewünschtem Komfort und Isolationsleistung gibt es verschiedene Materialstärken (typischerweise von 5 bis 20 Millimeter) und verschiedene Größen zu kaufen. Für eine erhöhte Isolation werden die Matten teilweise mit Aluminiumfolie beschichtet oder an der Oberseite mit einer Noppen- oder Waffelstruktur versehen wie z.B. die Therm-A-Rest Z-Lite.
Vorteil: Leichte und kompakte Matten, die unempfindlich gegen Steine und Steine sind, aber weniger Komfort als die selbstaufblasenden Isomatten bieten. Auch als zusätzliche Isolation oder Schutz gegen den Untergrund beim Einsatz leichterer Aufblasmatten geeignet. Bei Ultraleicht-Rucksäcken auch als „Rahmen“ einsetzbar.
Nachteil: Großes Packmaß, Gewicht, wenig Komfort.
Selbstaufblasende Isomatten
Selbstaufblasende Isomatten füllen sich bei geöffnetem Ventil (fast) selbständig mit Luft, welche gleichzeitig isoliert und dämpft. So vereinen sie ein recht kleines Packmaß mit guten Isolationseigenschaften und geringem Gewicht. Pionier und Marktführer auf diesem Gebiet ist die Outdoormarke Therm-a-Rest aus den USA, aber auch EXPED aus der Schweiz und Sea To Summit stellen hier gute für das Wandern geeignete Isomatten her. Für das Wandern sollte man hierbei auf Matten mit kleinem Packmaß achten!
Vorteil: Packmaß, gute Isolation, geringes Gewicht.
Nachteil bei den selbstaufblasenden und aufblasbaren Isomatten: Ein Loch im Außenmaterial sorgt für Luftverlust und somit auch das Ende der Isolation und Weichheit. Man liegt den Rest der Nacht am Boden.
Aufblasbare Isomatten
mit Luftkammern
Aufblasbare Isomatten mit Luftkammerprinzip funktionieren ähnlich wie eine Luftmatratze. Nur werden hier luftdichte, extrem leichte Laminate zu durchdachten Kammerkonstruktionen verarbeitet. In der Therm-a-Rest Serie NeoAir etwa sorgen innen zahlreiche dreikantige Zellen für eine optimale Isolation. Und bei den Sea to Summit Ultralight Mats sorgen versetzte „Sprung Cells™“ für eine perfekte Dämpfung und Isolation.
Vorteil: Sehr leicht, kleines Packmaß, geringes Gewicht, guter Komfort.
Nachteil: Empfindliche Materialien, bei einem Loch liegt man den Rest der Nacht am Boden.
Luftkammermatten
mit Daunen- oder Mikrofaser-Füllung
Bei den High-End-Modellen sind die Luftkammern der Matte mit Daunen oder Mikrofasern gefüllt, um die Wärmeleistung zu steigern. Derartige Matten sind deutlich wärmer als Schaumstoffmatten oder selbstaufblasende Isomatten. Zudem sind sie extrem komprimierbar und leicht. J
e nach Wärmeleistung sind die Oberflächen der Matten mit Rillen versehen, um so zusätzliche Wärmepolster unter dem Schlafsack zu schaffen. Ein gutes Beispiel für eine leichte Matten mit guter Isolierung ist die NEMO Tensor Ultralight Wide. Auch von Sea to Summit gibt es mit der „Ultralight Insulated Mat“ eine isolierte Matratze mit höherem R-Wert für den Gebrauch im Frühjahr und Herbst oder auf Hochtouren.
Vorteil: Leicht, kleines Packmaß, geringes Gewicht, guter Komfort, auch in der Übergangszeit oder im Winter nutzbar (je nach R-Wert).
Nachteil: Empfindliche Materialien, bei einem Loch liegt man den Rest der Nacht am Boden.
Tipp:
Nur mit Pumpe oder einem Pumpsack/Schnozzlebag aufblasen, sonst gelangt über die Atemluft Feuchtigkeit ins Innere der Matte!
R-Wert:
Die Leistungsklasse einer Isomatte
Die Isolierfähigkeit einer Isomatte entscheidet darüber, bis zu welcher Temperatur die Nacht im Schlafsack gemütlich oder kalt wird. Grob gesagt: Je höher der R-Wert, desto höher die Dämmleistung.
Die Behauptung „je dicker die Isomatte, desto höher der R-Wert“ ist jedoch ein Fehlschluss. Nicht nur die Dicke der Matte ist ausschlaggebend für deren Isolation gegen Kälte, sondern auch die Beschaffenheit des Materials, die Füllung und weitere Faktoren wie die Oberfläche und der Aufbau der Luftkammern.
R-Wert: 1-1,5:
Camping im Sommer
Isomatten mit R-Wert bis 1,5 eignen sich für einen Temperaturbereich bis +7 °C und somit nur für das Camping im Sommer.
R-Wert: 1,5-2,5:
Camping im Frühjahr/Herbst
Für Trekking-Abenteuer auch in der Übergangszeit braucht man etwas mehr Isolationsleistung. Ein R-Wert bis 2,5 eignet sich auch bis +2 °C. Zum Beispiel für Fernwanderungen auf dem GR20 Ende September/Anfang Oktober.
R-Wert: 2,5-3,5:
Ganzjahrescamping
Isomatten mit R-Wert 3,5 eignen sich für ganzjährige Zelt-Übernachtungen (den entsprechenden Schlafsack vorausgesetzt) bis -5 °C.
R-Wert: 3,5-4,5:
Biwaks im alpinen Umfeld
Wer ohne Zelt biwakieren will, braucht richtig Isolation. Matten mit einem R-Wert von 4 bieten diese Abschirmung zum kalten Boden und eignen sich für Biwaks im alpinen Umfeld bis -11 °C.
R-Wert: 4,5-5,5:
Winterbiwaks
Wer im Winter auf Skitour biwakieren will, braucht um auf dem eiskalten Untergrund nicht zu frieren eine entsprechende Isomatte mit R-Wert 5 (bis -17 °C).
Kombination für mehr Isolation
Natürlich kann man auch verschiedene Isomatten für mehr Isolation kombinieren. Allerdings addiert sich dann auf Tour auch das Gewicht.
So nutzt man eine einfache Schaumstoff-Isomatte wie die Therm-A-Rest Z-Lite als Unterlage unter einer aufblasbaren Isomatte. Den R-Wert kann man dann grob addieren, um die Wärmeleistung einzuschätzen.
Gut geeignet zum Kombinieren sind z.B. auch die Inertia Matten von Klimyt. Sie sind etwas anders aufgebaut als die normalen Isomatten – einerseits, weil sie auf ein Minimum reduziert sind, andererseits werden die Inertia Matten meistens innerhalb des Schlafsacks verwendet. Die Luftkammern sind nur an den Stellen ausgebildet, an denen der Körper die Liegefläche berührt. Der so entstehende Raum ermöglicht dem Schlafsack seine Wärmeleistung voll zu entfalten.