Der Ortovox Traverse begleitet uns mittlerweile fast ein Jahr auf unseren Wanderungen, Ski- und Schneeschuhtouren. Zeit für einen kurzen Testbericht.
Der Ortovox Traverse präsentiert sich als schnörkelloser „Allround“-Wanderrucksack, bietet jedoch genug Stauraum für die Tages- oder Wochenendtouren und zudem Befestigungsmöglichkeiten für alles was man über das Jahr so braucht: Ob Trekkingstöcke und Kletterhelm im Sommer oder Ski, Schneeschuhe und Skihelm im Winter.
Aber von vorn: Wir haben den Ortovox Traverse in der 30-Liter-Version, je nach Anwendungszweck und Tourendauer gibt es aber Version von 18-40 Litern. Mit knapp einem Kilo Gewicht ist der Rucksack noch in der Kategorie „leicht“ einzuordnen. Sinnvoll lässt sich mit dem Rucksack ein Gewicht von maximal 8-10 Kilo tragen.
Der Traverse präsentiert sich als klassischer „Toploader“ mit Deckel inkl. Deckelfach. Das beste ist aber die Öffnungsmöglichkeit über den umlaufenden Reißverschluss über den auf die Inhalte des Hauptfachs schnell und übersichtlich zugegriffen werden kann. Im Hauptfach befindet sich auch noch ein keines mit einem Reißverschluss gesichertes Fach für Kleinkram wie den Geldbeutel.
Ein weiteres „Geheimfach“ bietet auch der Deckel an seiner Unterseite. Im großen Deckelfach ist auch ein kleiner Schlüsselhaken eingenäht, an dem man seinen Autoschlüssel während der Tour sicher verstauen kann.
An der Außenseite bieten sich zwei elastische Seitentaschen für Flaschen, sowie ein großes Einschubfach an der Front. In das Einschubfach lässt sich unterwegs schnell die Regen- oder Fleecejacke verstauen. Die Seitentaschen für die Flaschen sind auch groß genug für die breiten 1l-Nalgene-Flaschen.
Befestigungsmöglichkeiten
Helm
An der Front finden sich auch vier Haken für die (mitgelieferte) Helmhalterung (findet man bei der Lieferung in der unteren Deckeltasche). Mit ihr kann ein Kletter- oder Skihelm einfach und sicher befestigt werden. Auch die Regenhülle wird bereits mitgeliefert. Sie befindet sich unten am Rucksack in einer eigenen kleinen Tasche. Eine weitere kleine Tasche befindet sich auch am Hüftgurt.
Trekkingstöcke
Für Trekkingstöcke gibt es eine Befestigungsmöglichkeit links: Die Stöcke werden in zwei kleine Laschen eingesteckt und dann über die Kompressionsriemen am Rucksack fixiert.
Eispickel
Die Befestigungsmöglichkeit für die Trekkingstöcke nimmt auch einen Eispickel ohne Probleme auf. Dazu steckt man seinen Eispickel durch die Lasche, dreht diesen dann nach oben und fixiert diesen dann über die Kompressionsriemen am Rucksack. Die Steigeisen kann man (in einer separaten Tasche verstaut) in das Einschubfach stecken. Ohne Tasche würde ich das nicht empfehlen, dazu ist das Gewebe des Einschubfachs zu einfach gehalten und zu wenig reißfest. Wer’s etwas robuster will, setzt hier lieber auf den Ortovox Peak.
Ski
Die Kompressionsriemen dienen auch als Befestigung für Tourenski. Hierfür werden die Ski seitlich in die unteren Kompressionsriemen gesteckt und mit den oberen Riemen befestigt. Eine Befestigungsmöglichkeit quer über den Rücken wie z.B. beim Skitouren-Spezialisten Vaude Nendaz 30 gibt es nicht.
Schneeschuhe
Die Kompressionsriemen können auch zur Befestigung von Schneeschuhen genutzt werden. Hierfür können diese statt seitlich über die Front gespannt werden. Eine Lawinenschaufel kann man in das Frontfach verstauen. Das schöne hierbei ist, dass die Kompressionsriemen je nach benötigter Länge zusammengerollt mit einem kleinen Klettband sauber gekürzt werden können.
Was passt in den Rucksack?
Der Rucksack fasst alles notwendige für die Tagestour: Wasser, Brotzeit, Regen- und Wechselklamotten, Erste-Hilfe-Paket, Notfall-Biwaksack, etc. – alles kein Problem. Wer statt einer Trinkflasche eine Trinkblase bevorzugt findet im Inneren des Rucksacks eine Befestigungsmöglichkeit für die Trinkblase, sowie einen Ausgang für den Trinkschlauch.
Aber auch für die Wochenendtour oder eine Alpenquerung am E5 ist genügend Platz: Wasser, Brotzeit, Regen- und Wechselklamotten, Erste-Hilfe-Paket, Notfall-Biwaksack, Stirn- oder Taschenlampe, Hüttenschlafsack, Waschzeug und kleines Handtuch passen locker in die 30l des Ortovox Traverse.
Wer minimalistisch unterwegs ist, wird auch alles für den Overnighter in den Rucksack bringen: Eine leichte Isomatte wie die Seatosummit Ultralight Mat, ein minimalistischer Schlafsack wie der Cumulus LiteLine 20, Biwaksack, Gaskocher und kleine Gaskartusche, sowie ein paar Tüten Trekkingnahrung finden für sparsame auch Platz im Rucksack.
Wie trägt sich der Rucksack?
Belädt man den Rucksack mit maximal 10 Kilo trägt sich der Rucksack perfekt. Bauchgurt und Tragesystem sorgen für guten Sitz. Der Sitz auf dem Rücken wird durch weiche Kontakt-Pads definiert. Diese sorgen auch für die Luftzirkulation zwischen Rücken und Rucksack. Der Rucksack sorgt hiermit für festen, definierten Sitz auf dem Rücken. Ideal für Aktivitäten wie das Klettersteig gehen oder für schnelle Abstiege. Die Belüftung ist nicht so stark wie bei einem Netzrückenrucksack, aber durchaus spürbar.
Durch den schmalen Schnitt eignet sich der Ortovox Traverse auch gut für Damen, es gibt auch eine S-Version mit verkürztem Rücken.
Fazit
Wer einen schnörkellosen, gut sitzenden Ganzjahresrucksack sucht, ist beim Ortovox Traverse 30 gut bedient. Der leichte Rucksack birgt genügend Stauraum auch für längere Hüttentouren, bietet mit dem umlaufenden Reißverschluss schnellen Zugriff auf den Inhalt und sitzt auch beim Klettern oder im Klettersteig perfekt am Rücken. Zudem gibt es Befestigungsmöglichkeiten für praktisch alles, was man unterwegs benötigt. Regenhülle und Helmbefestigung werden auch schon gleich mitgeliefert.
Den Ortovox Traverse gibt’s für 129,95€ bei Unterwegs.biz und im gut sortieren Fachhandel.
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