Pfronten ist mit Aggenstein und Breitenberg ansich schon ein Reise wert und genauso ideal als Ausgangspunkt für Touren ins nahe Lechtal, ins Tannheimer Tal, nach Oberjoch und Bad Hindelang, ins Giebeltal,… Wir nehmen euch heute mit auf eine Schlösser- und Seenrunde mit dem Rad von Pfronten ins Lechtal, vorbei am Alpsee zum Schloß Neuschwanstein und retour über den Weißensee.
Wir beginnen unsere Tour am gemütlichen Campingplatz Pfronten, an dem wir uns für ein paar Nächte zu Ende der Sommerferien mit dem Wohnmobil einquartiert haben und folgen dem Radweg an der Strasse entlang in Richtung Pils und Tiroler Grenze. Für ein paar hundert Meter geht es an der Staatsgrenze auf die Strasse bevor es auf dem Radweg weiter geht. In Vila folgt man immer der Radweg-Beschilderung in Richtung Reute und kommt schnell ins Ranzental. Entlang eines kleinen Bachs geht es hinab in Richtung Lechtal.
Auf der Fürstenstraße zum Alpsee
An der Strasse angekommen folgt man dem Radweg links entlang der Bundesstraße bis man nach rechts auf der Ulrichsbrücke den Lech überqueren kann. Hier folgt man der Strasse nach Pinswang. Von hier gibt es mit der „Fürstenstraße“ einen genialen Durchschlupf hinauf zum Alpsee und in Richtung Fürstenschlösser. Die Fürstenstraße, welche bereits vor 1900 als königliche Privatstraße von Kronprinz Maximilian von Bayern in Auftrag geben wurde ,verband sein Schloß Hohenschwangau mit dem mit dem nahe gelegenen Ausserfern. Dadurch war es für die Wittelsbacher Königsfamilie leichter die Jagdgebiete, die sich bis ins benachbarte Tirol erstreckten, zu erreichen. Auch König Ludwig II. nutzte die Fürstenstraße für Kutschfahrten.
Wir nutzen die wenigen, geschotterten Serpentinen für den Aufstieg und eine kleine Abfahrt in Richtung Alpsee. Für uns Radler geht es leider nicht direkt hinunter zum See, sondern mit einigen zusätzlichen Höhenmetern ein Stück oberhalb des Sees entlang. Dafür gibt es als kleine Dreingabe dann eine kleine Abfahrt zum See. Wer nicht in Richtung Königsschlösser und Schwangau will, kann noch oberhalb des Sees auch gleich schon in Richtung Schwansee in Richtung Füssen abbiegen und spart sich die Fahrt durch die Touristenmassen zwischen See und Schloss.
Durch die Pöllatschlucht zum Schloß Neuschwanstein
Auf uns wartet nach einem Abstecher und einer Brotzeit am Alpsee aber noch ein Highlight: Wir parken die Räder unterhalb von Schloß Neuschwanstein (genauer gesagt am hinteren Ende des vom Alpsee kommend rechten Parkplatzes) und wandern durch die Pöllatschlucht hinauf zum Schloß Neuschwanstein.
Die Pöllatschlucht wurde vor ein paar Jahren wegen eines Felssturzes gesperrt, wieder hergerichtet und 2019 wieder neu eröffnet. Für uns der schönste Weg hinauf zum Schloß. Entlang der Pöllat steigt man auf gut ausgebauten Wanderwegen hinauf zum Schloss. Immer wieder gibt es die Möglichkeit, die Füße ins kalte Nass zu strecken bevor zum Ende hin eine etwas steilere Rampe hinauf auf einen Aussichtsplatz unterhalb der berühmten Marienbrücke führt. Von hier hat man sowohl die Brücke, den Wasserfall unterhalb, sowie das Schloss in Sicht.
Wer die Marienbrücke noch für ein Foto besuchen will, geht am Ende des Aufstiegs nach links weiter. Zum Schloß geht’s rechts. Dank der fehlenden ausländischen Gäste ist aktuell Jahr am Schloss relativ wenig los. Für den Abstieg nutzen wir eine Abkürzung durch den Wald etwas unterhalb der Kutschenstation und kommen nach wenigen Minuten wieder direkt an den Fahrrädern am Parkplatz heraus.
Hinweis Juli 2021
Marienbrückenweg gesperrt Aufgrund von Sanierungsmaßnahmen ist der Übergang Marienbrücke derzeit nicht möglich (bis vstl. 2022)
Pöllatschlucht gesperrt: Pöllatschlucht aktuell wegen Steinschlag gesperrt.
Unser nächster Zwischenstopp ist die Minigolf-Anlage am Schwangauer Schlossbrauhaus. Die Anlage ist angelegt wie ein kleiner Golfplatz – mit Kunstrasen, Hindernissen und kleinen Sandbunkern. Leider liegt die Anlage komplett ohne Schatten in der Sonne, sodass man lieber früh oder abends zum Minigolfen geht, da man in der Mittagssonne einen Hitzschlag fürchten muss…
Badestopp am Weißensee
Vorbei an der Kristall-Therme geht es für uns weiter nach Füssen und in Richtung Bahnhof weiter in Richtung Weissensee. Am Ortsrand kann man hierfür entweder am V-Markt auf dem Radweg Richtung Alatsee fahren oder man fährt auf dem Radweg parallel zum Autobahnzubringer und nutzt eine keine Unterführung, um die Strassenseite zu wechseln. Dann geht es wenige Hundert Meter an der Bundesstrasse entlang bevor man den Radweg i Richtung Alatsee und Weissensee wieder erreicht. Nun geht es wieder fernab der Strasse auf einem Radweg am Weißensee entlang.
Bevor wir uns an den letzten Anstieg des Tages machen, gibt’s eine kurze Badepause im angenehm frischen und beliebten Badesee. Entlang des Sees gibt es einige gute Badestellen, in Oberkirch auch ein kostenloses Strandbad mit Kiosk.
Zurück nach Pfronten
Der letzte Teil der Rundfahrt ist dann nochmal relativ hart – zumindest für unsere Jungs. Es geht nochmal steil hinauf nach Rossmoos und Wiedmar – zum Glück immer am Radweg neben der Strasse- bevor endlich der Endspurt hinunter nach Pfronten ansteht. Wir kehren noch bei gutbürgerlicher Küche im Biergarten des Gasthof Adler ein und lassen die nette Runde gemütlich ausklingen.
Karte
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