Aggenstein: Von Pfronten durch die Reichenbachklamm, Abstieg über Breitenberg und Tiroler Stadl [17km, 1.300hm Auf/Ab, 7h]

Aggenstein auf die harte Tour – über Reichenbachklamm und die Bad Kissinger Hütte, Abstieg über Breitenberg und Tiroler Stadl. [17km, 1.300hm, 7h]

Veröffentlicht am Kategorisiert in Berge, Berge mit Kindern, Frühjahr, Herbst, Sommer, Wandern

Der Aggenstein ist ein dominanter Gipfel in der ersten Reihe der ersten Reihe der Allgäuer Alpengipfel. Er ist aus dem Tannheimer Tal oder von Pfronten aus zu besteigen. Durch die Pfrontener Breitenbergbahn und die Bahn von Grän auf das Füssener Jöchle ist er leider auch gut erschlossen und somit auch ein viel besuchter Gipfel. Ohne Nutzung der der Bergbahn bietet sich der Aufstieg über die wildromantische Reichenbachklamm und die Bad Kissinger Hütte an. Für den Abstieg queren wir hinüber zu Breitenstein und Ostlerhütte. Von hier geht es steil durch das Taufat hinab zum Tiroler Stadl und an der Skipiste entlang nach Pfronten zurück. [17km, 1.300hm Auf/Ab, 7h]

Durch die Reichenbachklamm

Vom Campingplatz Pfronten bzw. der Talstation der Breitenbergbahn in Pfronten geht es mit Blick auf den Breitenberg los. Der Aggenstein liegt hier noch im Verborgenen. 

Durch die Felder am Fuße des Breitenberges führt der Weg am Reichenbach entlang in die Reichenbachklamm. Hier geht es steil und mit genialer Aussicht auf den wild sprudelnden Bach unter und kleinen und großen Wasserfällen neben uns hinauf bis wir auf den Hochalpweg stossen. Diesen queren wir und treffen bald auf die Spuren des Skigebiets in Form eines Schleppliftgebäudes.

Über die Bad Kissinger Hütte auf den Aggenstein-Gipfel

Hier zeigt sich der Aggenstein in seiner vollen Pracht und uns die kalte Schulter. Kein Anzeichen einer Aufstiegsmöglichkeit ist von hier zu sehen. Nur die Fahne der Bad Kissinger Hütte weht oben im Joch zwischen Aggenstein und Brentenjoch. 

Der Weg auf der Almwiese steilt langsam auf und führt durch waldigen steiniges Gelände hinauf zur kleinen unbewirtschafteten Genzer Hütte. Über den „Bösen Tritt“ führt der Weg hoch zur Bad Kissinger Hütte(1792 m, Alpenvereinshütte des DAV). Die Hütte hat von ca. Mitte Mai bis Ende Oktober geöffnet, es gibt kleinere Speisen sowie 60 Übernachtungsplätze. Hier treffen wir auch auf den Aufstiegsweg von Grän im Tannheimer Tal.

Von hier folgt der Aufstieg zum Gipfelkreuz des Aggensteins (ca. 30-45 Minuten). Kurz unterhalb des Gipfelfelsens treffen die Aufstiegswege von der Bad Kissinger Hütte und von der Pfrontener-/Breitenbergbahn-Seite und somit auch die Bergsteiger von den verschiedenen Seiten zusammen. Ein kurzes Stück muss hier am Drahtseil überwunden werden. Hier ist zumeist viel los und es muss aufgrund des Gegenverkehrs mit Wartezeiten gerechnet werden. Der Ausblick vom Gipfel ist das kurze Warten und eine gegenseitige Rücksichtnahme aber definitiv wert! Vor uns liegen das Tannheimer Tal, die Allgäuer Hochalpen mit dem prominenten Hochvogel, die Lechtaler, Ammergauer und auch Zugspitze und Wetterstein lassen sich erblicken.

Abstieg über Breitenberg, Taufat und den Tiroler Stadl 

Zurück geht es über den  „Langen Strich“ zum Wandergebiet Hochalpe auf dem Breitenberg: In vielen Serpentinen geht es zurück ins Almgebiet unterhalb des imposanten Aggenstein-Gipfels, der von hier wieder einen ganz anderen, viel nahbareren Eindruck hinterlässt. Hier kommen uns nun auch viel mehr Wanderer entgegen, die den Aufstieg durch die Breitenbergbahn verkürzt haben. 

Wir nehmen noch einen kleinen Abstecher hinauf zur Ostlerhütte auf dem Breitenberg (200hm zusätzlich) mit. Auch hier hat man eine geniale Aussicht hinunter auf die Östallgäuer Seen und die Nachbarberge im Allgäu, Lechtal und hinüber zum Säuling, in die Ammergauer Alpen und auf die Zugspitze. 

Leider ist die Hütte sowohl komplett gefüllt und die Wartezeit auf Essen und Trinken lang, so steigen wir ohne Einkehr die Diretissima hinab zur Tiroler Hütte.

Der steile Steig durch die nordseitige Ostler-Rinne durch das „Taufat“ ist am Anfang teilweise seilversichert und führt dann in unendlichen Serpentinen durch die Latschen fast 500 Höhenmeter hinunter bis zum Tiroler Stadl. Auch hier wird uns heute eine Einkehr verwehrt – Mittwoch und Donnerstag ist Ruhetag- und so machen wir und auf die restlichen 500 Höhenmeter hinab nach Pfronten auf und neben der Skipiste.

Information

Karte

Daten Gesamt

17km, 1.300hm Auf/Ab, 7h

Wegstrecke

Campingplatz Pfronten/Talstation Breitenbergbahn, Pfronten – Reichenbachklamm – Bad Kissinger Hütte – Aggenstein – Breitenstein – Ostlerhütte – Taufat – Campingplatz Pfronten/Talstation Breitenbergbahn, Pfronten

Abkürzung: 

Einkehr

Bad Kissinger Hütte, Ostlerhütte, Tiroler Stadl, diverse Gastwirtschaften und Restaurants in Pfronten

Übernachtung

Bad Kissinger Hütte, Ostlerhütte, Tiroler Stadl (auf Anfrage), Unterkünfte aller Preisklassen in Pfronten

Campingplatz Pfronten an der Breitenbergbahn, Wohnmobilstellplatz in Pfronten

Anfahrt

Mit dem PKW über Ulm – Memmingen – Kempten (A7, Ausfahrt Oy-Mittelberg) oder über München auf der B 12 bis Marktoberdorf oder ab Landsberg auf der B17 nach Füssen und weiter auf der B310 nach Pfronten (Deutsche Alpenstraße).

Mit Bahn über Ulm – Augsburg – Kempten oder aus Richtung Garmisch-Partenkirchen bis zum Bahnhof Pfronten-Weissbach gegenüber der Talstation der Breitenbergbahn. Weitere Infos unter: 

Von Thomas

Schon von klein auf viel in den Bergen unterwegs sind Wandern, Skitouren, Schneeschuhwanderungen und alles rund um die Berge meine Hobbies. Vater von zwei nicht mehr ganz so kleinen Bergfexen und sozusagen der „Chef“ von mehr-berge.de ;-)