Der Main mäandert bei Volkach in einer großen Schleife romantisch durch die fränkischen Weinberge. Die grünen Weinberge, der romantische dahinfließende Altmain und die künstliche „Weininsel“ mit den Orten Nordheim und Sommerach ziehen Radfahrer, Kanuten und Wanderer gleichermaßen an. Auch uns hat es in den Pfingstferien für ein langes Wochenende nach Oberfranken gezogen.
Die Mainschleife ist ein bekanntes Reiseziel und so gibt es hier ein dichtes Netz an Camping- und Wohnmobilstellpätzen entlang des Mains. Wir finden in Schwarzenau am Main – gegenüber von Münsterschwarzach am südlichen Ende der Mainschleife gelegen – einen schönen Campingplatz direkt am Main. Weitere Campingplätze und Wohnmobilstellplätze gibt es in Sommerach, Nordheim am Main, Escherndorf, Volkach und Astheim.
Für den ersten Nachmittag gehen wir gleich beim Nachbarcampingplatz „Katzenkopf“ in Sommerach „fremd“: Wir sichern uns 4 Minigolfschläger und machen die zum Campingplatz gehörige Minigolf-Anlage unsicher bevor es uns noch auf einen Schoppen in das schöne kleine Örtchen geht.
Mit dem Kanu auf dem Altmain durch die Mainschleife
In den 50er Jahren wurde zwischen Volkach und Schwarzach ein Kanal für die Großschiffahrt eröffnet. Durch den Bau des Mainkanals ist die künstliche Weininsel mit den Weinorten Nordheim und Sommerach entstanden. Der für Kleinfahrzeuge schiffbare Altmain umfließt die Weininsel auf einer Strecke von 12 km. Ideal, um die Mainschleife mit dem Kanu oder Kajak kennenzulernen.
Vom Campingplatz lassen wir uns samt unseren Booten (1 aufblasbares Kanufür zwei und 2 Packrafts) mit dem Taxi nach Volkach fahren. Statt am Einstieg in Volkach starten wir mit den Kindern gleich unterhalb der Schleuse in Astheim. Startet man in Volkach muss man zuerst den von großen Schiffen befahrenen Main queren und anschließend entweder Schleusen oder die Schleuse umtragen. Wer keine eigenen Boote besitzt, findet in Volkach auch einen Kanuverleih, der sich normalerweise auch um den Transport zwischen Start- und Endpunkt kümmert.
Mit Ausblick auf die umliegenden Weinberge und die imposant liegende Vogelsburg paddelt man entspannt dahin. Zum Glück gibt es etwas mehr Strömung als auf der sehr ruhigen Altmühl und so kommt man sehr gut voran. Die 8 Kilometer Strecke zwischen Volkach und Sommerach paddelt man gemütlich in 2-3 Stunden, die 12km von Volkach nach Schwarzenau (also zu unserem Campingplatz) in 3-4 Stunden, die komplette Mainschleife von Fahr bis Schwarzenau mit 18km in rund 4-5 Stunden.
Vorbei an Escherndorf und Nordheim am Main wird es kurzzeitig spannend und mit den Packrafts auch recht anstrengend: Hier verkehrt eine kleine Autofähre über den Main und verursacht einen Sog, den man überwinden muss. Hier lädt ein kleiner Badestrand mit einem kleinen Biergarten zum Verweilen ein. Oder man macht einen Abstecher in den Ort und eine der Heckenwirtschaften oder einen Gasthof. Auch ein paar Kilometer weiter in Köhler laden gemütliche Wirtschaften entlang des Mains zu einer Pause ein.
Bis zum Camping Katzenkopf und dem Sommeracher Ausstieg fährt man jetzt in Ruhe durch die Mainauen. Die Stille wird aber leider immer wieder von Motorbooten unterbrochen, die den Altmain leider auch befahren dürfen. Mit dem Münster Schwarzach im Blick vereinen sich der Altmain und der Mainkanal wieder zu einer breiten Wasserstraße. Unser Campingplatz wartet nur wenige hundert Meter unterhalb auf der gegenüber liegenden Seite auf uns. Geschafft!
Etwas später nutzen wir unser Kanu nochmal kurz, um nach Münsterschwarzach überzusetzen und in der Klostermetzgerei für das Abendessen einzukaufen.
Wandern an der Mainschleife:
Von Volkach zur Vogelsburg und durch die Weinberge nach Nordheim
Am nächsten Tag parken in Volkach am Freibad (hier gibt’s auch einen einfachen Wohnmobilstellplatz für 5€ pro Nacht, ein weiterer liegt direkt am Main-Ufer und einer Gegenüber in Astheim), überqueren den Main in Richtung Astheim und folgen nach wenigen hundert Metern dem „Quittenlehrpfad“ nach rechts. Gerade bei heißem Wetter ein schöner Spaziergang durch lichten nordseitigen Wald.
Kurz vor der Vogelsburg geht es in die Sonne und wir überqueren die Strasse für die letzten Meter hinauf zum Aussichtspunkt und Biergarten der Vogelsburg. Von hier hat man einen genialen Rundblick auf Mainschleife und in die umliegenden Weinberge und auch auf den kommenden Abstieg nach Escherndorf. Nach einer Pause nehmen wir den auch in Angriff und erleben dabei den Weinbau ganz nah: Direkt an den Reben vorbei geht es hinunter bis nach Escherndorf und seinen einladenden Gastwirtschaften. Nur wenige hundert Meter sind es hinunter an den Main (Camping- und Wohnmobilstellplatz) und mit der Fähre für 1,50€ pro Person (Kinder frei) hinüber nach Nordheim, wo ein kleiner Sandstrand und ein Biergarten auf uns warten.
Zurück nach Volkach geht es mit dem Main-Shuttle, einem regelmäßig zwischen Schwarzach und Volkach verkehrendem Bus. In Volkach kehren wir noch in einem kleinen Biergarten ein, bevor wir mit einer Pizza am Mainufer den Wandertag ausklingen lassen.
Heimweg in Etappen: Am Baumwipfelpfad Steigerwald und kurz durch Bamberg
Für den Heimweg haben wir noch etwas Kultur eingeplant: Wir wollen noch Bamberg mit seiner genialen Altstadt einen Besuch abstatten. Zuvor aber spricht uns unterwegs noch ein Schild an: Zufälligerweise kommen wir am Baumwipfelpfad Steigerwald vorbei und entschließen uns kurzfristig für einen Besuch. Vom großen Parkplatz, auf dem heute dank der nächtlichen Gewitter gähnende Leere herrscht, geht es auf einem breiten Wanderweg zum Eingang. Hier startet direkt auch der „Aufstieg“ auf einer hölzernen Plattform. Über eine kleine Schlucht bewegt man sich mit kleinen informativen Stationen versehen hinüber zum eigentlichen Highlight: In einem Kreisel bewegt man sich durch die verschiedenen Schichten des Waldes hinauf bis in 42 Meter Höhe über den Wald hinaus zur Aussicht über den Naturpark Steigerwald. Beim heutigen Wetter hat der Wald etwas fast Regenwald-ähnliches. Wir kommen uns vor wie in Bali vor ein paar Jahren…
Am Endpunkt des Baumwipfelpfads gibt es dann einen großen Spielplatz mit Kiosk. Im einen Kilometer entfernten Brach gibt es für alle, die länger bleiben möchten am Weihersee einen Campingplatz für die Übernachtung.
Für uns geht es aber zurück zum Wohnmobil und weiter nach Bamberg. Wir parken oben am Stephansberg und laufen am Wilde Rose Keller und am Spezialkeller vorbei hinunter in die Altstadt an der Pegnitz. Über das Alte Rathaus mitten in der Pegnitz erkunden wir die Sandstraße und Kleinvenedig, kehren im „Kachelofen“ auf ein „Schlenkerla“ ein und besichtigen noch den Dom bevor es uns wieder nach Haus zieht. Wer Bamberg intensiver kennenlernen will, findet auf der Campinginsel Bug einen schönen Stellplatz , alternativ gibt’s am Heinrichsdamm einen einfachen Wohnmobilstellplatz (15€).
Zurück bleiben schöne Bilder aus Ober- und Unterfranken.
Und ein Versprechen: Wir kommen wieder ;-)
Das nächste Mal mit dem Rad…
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