Leichtes für Damen aus dem Hause VAUDE

Unsere Redakteurin Steffi hat diesen Sommer ausführlich Vaude-Outdoor-Kleidung auf Herz und Nieren geprüft, hier Ihr Testergebnis.

Veröffentlicht am Kategorisiert in Berge, Produkt-Tests, Wandern
Vaude Wanderhose „Scopi Pant“

Unsere Redakteurin Steffi hat diesen Sommer ausführlich Vaude-Outdoor-Kleidung auf Herz und Nieren geprüft, hier Ihr Testergebnis:

Luftig leicht kommen sie daher, die VAUDE-Leichtklamotten. Gut, liegt vielleicht auch schon am Namen, aber hält das Leichte auch, was es verspricht? 

Base-Layer

Fangen wir mit der Unterwäsche an. Das „Seamless light Shirt“ hat ein mehr als geringes Packmaß: Es passt etwa in meine geschlossene Faust. Somit nimmt es schon mal keinen Platz im Rucksack weg und leicht ist es ja auch.

Zieht man das Teil an, fühlt man sich am Anfang erst einmal etwas wie eine Wurst in seiner Haut, da das Hemd sehr eng anliegend ist. Das ist gewöhnungsbedürftig, aber spätestens nach einer Minute merkt man kaum noch, dass man das Unterhemd anhat – die Gewöhnungsphase fällt also kurz aus. Schonmal ein Pluspunkt. Und glücklicherweise zieht man ja noch was drüber, dann sieht man die „zweite Haut“ kaum noch.

Getestet habe ich das Shirt in eher feucht kühlem Klima (genauer in Schottland) und einmal bei Wärme und Sonnenschein (in den bayerischen Alpen). Bei letzterem habe ich das Shirt nach 20 Minuten ausgezogen, mir war es einfach zu heiß, ein T-Shirt hat gereicht. Das eng anliegende Shirt mit den langen Ärmeln wird dabei viel zu schnell lästig und man merkt, dass man zu viel an hat. Aber ein Unterhemd ist ja auch eher zum Warmhalten da.

Bei kühlem Wetter konnte ich mich schnell von der Funktionalität des Hemds überzeugen: Es hält warm und trägt meinen Schweiß zur nächsten Kleidungsschicht, sodass nichts Kaltes auf meiner Haut liegt. Ich hab kaum gefroren und wurde auch oben auf dem Gipfel bei Wind und Wolken noch gut gewärmt. Deshalb war das Hemd für die nächsten kühlen Touren immer mein Begleiter. Was mich ein bisschen gestört hat war, dass die Ärmel immer nach hinten gerutscht sind. Ich bin eher Fan von richtigen langen Ärmeln anstatt Dreiviertelärmel, denn gerade vorne werden bei mir die Arme und Hände schnell kalt. Der Stoff ist aber gut dehnbar, sodass man ihn immer wieder vorziehen konnte. Optimal ist das für mich aber nicht.

Interessant wäre, wie und ob das Hemd auch bei richtig kalten Temperaturen noch richtig warm hält. Das konnte im Testzeitraum aber leider nicht ausprobiert werden – es war einfach zu warm.

Über die Farbe lässt sich übrigens streiten – ich mag gerne knalliges, es muss aber nicht unbedingt das Pink-Rosa sein, was das Wäschestück hat. Aber nun gut, meist hat man eh noch Ärmel drüber, da kann man da schon mal drüber hinwegsehen.

Ein gutes und leichtes Wäschestück zum drunterziehen, dass auf jeden Fall mehr kann, als ein normales Unterhemd – und dazu auch viel leichter ist. Bei körperlicher Anstrengung bei kühlem Wetter genau das richtige!

Windjacke „Croz Windshell“

Die „Croz Windshell“ Windjacke von VAUDE mochte ich sofort – das lag vor allem an den schönen Farben. Ein helles Türkis ins Grün gehende mit gelben Reißverschlüssen, das find ich mal richtig gut! Ich hab die Jacke angezogen und sie hat mir gleich noch mehr gefallen: Sitzt perfekt, ist nicht zu eng und liegt auch gut auf der Haut, wenn man nur ein T-Shirt drunter hat. Eine Fließjacke passt auch noch unter die Jacke, aber da wird es dann schon langsam enger. Zu viel sollte man also nicht darunter tragen, aber die Jacke soll ja auch selbst gut warm halten – zumindest wenn der Wind geht. Das macht sie auch ganz gut. Getestet wurde die Jacke beim Radfahren und beim Wandern bei kühlem und wärmeren Wetter mit Wind.

Oft kam die Jacke zum Einsatz, wenn ich oben am Gipfel war. Denn bei wärmeren Wetter braucht man die Jacke nicht während der ganzen Tour zu tragen, aber gerade am Gipfel pfeift doch mal der Wind und dann ist die Jacke genau das richtige. Auch wenn man schwitzt, bleibt sie nicht zu sehr an den Armen kleben und hält den Wind am Gipfel ab, sodass man nicht zu frieren beginnt. Bei kühlerem Wetter kann man die Jacke auch während der Tour tragen, denn die Jacke lässt – im Gegensatz zu andern Windjacken, die ich kenne – etwas Luft durch, sodass man nicht noch stärker ins Schwitzen kommt.

Das finde ich ein großes Plus, denn natürlich soll die Jacke erstmal Wind abhalten, aber ich will darunter eigentlich nicht noch mehr schwitzen, als ich es eh schon tue. Leichten Nieselregen hält die Jacke übrigens auch ein bisschen ab, aber sollte es stärker regnen ist die Jacke natürlich nichts mehr, der Stoff ist dünn und durchlässig – eben eine Windjacke. Sehr gut gefallen haben mir die Bündchen an den Ärmeln mit Gummizug. Sie schließen gut ab, sind aber auch elastisch und drücken nicht den Arm ab.

Auch die Kapuze sitzt schön und schließt bis zum Kinn hoch ohne dabei störend zu wirken. Die Reißverschlüsse sind dicht und funktionieren auch sehr flüssig. Das Material fühlt sich übrigens auch nicht so plastikähnlich an wie so manch andere Jacken. Es ist flexibel und kaum störrisch, hat mich also auch überzeugt.

Besonders gern hatte ich die Windshell zum Radfahren an, gerade in der Herbstzeit am Morgen, wenn es noch kühler ist. Da braucht man eigentlich keine dicke Jacke, aber was wärmendes wäre schon gut. Und da ist die Jacke wirklich mein Favorit – sie hält den Fahrtwind ab, wärmt, aber man schwitzt auch nicht übermäßig.

Bei zu kalten Temperaturen hilft die Jacke sicher auch nicht mehr viel, interessant wäre auch, wie die Jacke bei richtig starkem Wind noch funktioniert. Überzeugt hat mich aber vor allem die Wärme, die sie bringt, die aber nicht gestaut wird, sodass man kaum spürt, dass man noch eine Schicht drüber hat.

Das Packmaß der Jacke ist übrigens auch wieder minimal – sowie auch das Gewicht. Ich hab die Jacke zwei Wochen im Rucksack dabei gehabt, ohne es zu merken… Man kann die Jacke also überall hin mitnehmen, falls es doch mal etwas frischer bzw. windiger werden sollte.

Trekkinghosehose „Vaude Scopi Pants“

Und nun noch zur leichten „Vaude Scopi Pants“. Beim ersten Anprobieren war ich sehr skeptisch – ich bin einfach kein Fan von zu eng anliegenden Hosen, auch wenn das sicherlich seine Vorteile mit sich bringt. Aber auch hier gewöhnt man sich sehr schnell daran, weil der Stoff recht angenehm auf der Haut liegt. Die Hose ist vorne blau, hinten schwarz, hat weiße Ziernähte und schwarze Reißverschlüsse an den Taschen und Seitenöffnungen. Unten kann man die Hose noch über dem Wanderstiefel öffnen. Die Hose ist sehr elastisch.

Auch die Hose ist wieder am besten für Übergangswetter geeignet – das heißt, wenn es nicht zu warm, aber auch nicht zu kalt ist. In Schottland, bei windig-kühlerem Wetter (23 Grad) war die Hose genau das richtige. Vor allem hat sie sehr gut den Schlamm von meinen Socken abgehalten, weil die Hose einerseits unten nichts durchlässt und andererseits sehr gut und eng über die Schuhe drüber geht, sodass hier alles gut abgedichtet ist. Auch hat die Hose den Wind ganz gut abgehalten. Zu lange kann man mit der Hose aber nicht auf kühleren Felsen sitzen, da sie die Kälte recht schnell überträgt. Das hat mir bei anderen Hosen deutlich besser gefallen. Wenn die Hose mal von außen nass wird, trocknet sie übrigens sehr schnell, ein großer Pluspunkt, weil damit die Wärme nicht verloren geht.

In Kroatien hab ich die Scopi Pants vor allem deshalb getragen, weil sie lang ist und keine Trennreißverschlüsse hat. So kommt man nicht in Versuchung, die Beine abzutrennen (aufgrund der Schlangen braucht man in Kroatien definitv eine lange Hose). Leider war es da dann oft doch etwas zu heiß mit der Hose. Die Belüftungsschlitze an der Seite, die mit einem blauen Netz ausgestattet sind, helfen übrigens wirklich. Aber leider auch nur etwa zehn Minuten – zumindest wenn man sich in zu heißem Klima befindet. Bei Touren um die 20 Grad ist die Hose gut und die Schlitze bringen wirklich Erfrischung, weil hier der Wind immer wieder etwas reinziehen kann. Sobald es aber heißer wird, helfen die Schlitze nicht mehr allzu viel und man wäre sehr froh um eine kurze Hose. Hochkrempeln funktioniert bei der Hose schon, aber so richtig überzeugt war ich davon nicht.

Die Hose sitzt oben am Bund sehr gut, sie ist hier mit einem Gummizug, Reißverschluss und einem Knopf ausgestattet – der Knopf mit dem Hakensystem hat mir gut gefallen. Leider hat die Hose durch das Rucksacktragen am oberen Bund recht schnell kleine Fusseln bekommen, was sicherlich auch am Stoff liegt. Hat man Taschentücher in den Hosen, stören die leider sehr bald, da die Hose schon sehr eng sitzt und man jedes zusätzliche Element dann doch schnell spürt.

Alles in allem sitzt die Hose gut, man gewöhnt sich schnell an sie und merkt sie kaum noch – zumindest wenn es nicht zu heiß ist. Für die Touren in Schottland war die Hose mal wieder mein Favorit, bei etwas wärmeren Touren hat sie auch noch gut mitgemacht – ansonsten würde ich die Vaude Scopi Pants aber vor allem für den Herbst empfehlen.

Generelles Fazit:

Die Farben sind größtenteils genau meine, die Jacke schön knallig und die Hose einfach mal blau. Die Unterwäschenfarbe, nun ja, aber da muss man ja nicht die ganze Zeit hinschauen.

Beim Packmaß gewinnen alle drei Stücke meine Punkte, aber bei Leichtklamotten sollte das wohl auch so sein.

Im Punkt Funktionalität punkten alle drei Teile wohl beim Thema Wind, also für ihr Fachgebiet, für das sie eigentlich produziert worden sind. Bei sehr unterschiedlichen Temperaturen muss man sich überlegen, ob man die Klamotten wirklich brauchen kann. Andererseits nehmen sie ja auch nicht wirklich viel Platz weg.

Die Kleidungsstücke fallen meiner Meinung nach übrigens etwas größer aus – trägt man normalerweise 38, sollte man eventuell auch mal die 36 probieren.

Der reguläre Preis für die Hose „Vaude Scopi Pants“ liegt bei 120€, die Windjacke „Vaude Croz Windshell“ bei rund 100€, das „Seamless Light Shirt“ ebenso bei 50€. Aktuell bekommt man alle Teile allerdings recht günstig im Ausverkauf  ;-)

Die Bekleidungsstücke wurden uns freundlicherweise von Vaude zum Test bereitgestellt. 

Von Stefanie Singer

Bergwandern hab ich in der Schule für mich entdeckt: Mit dem Schullandheim in Berchtesgaden und dann bei der Abifahrt auf dem Sentiero della Pace (Friedensweg). Von Konstanz aus war ich in den Schweizer Bergen unterwegs und ein Freund hat meine Liebe zu den östlichen Gebirgen geweckt: Hohe und Niedrige Tatra, Beskiden etc. Ansonsten fahr ich zum Wandern gern nach Norwegen, Irland und Schottland. An den Wochenenden genieß ich, was die Alpen in Deutschland, Österreich und Südtirol zu bieten haben.