Outdoor A-Z: Bouldern

Klettern ohne Kletterseil und Klettergurt an Felsblöcken, Felswänden oder künstlichen Kletterwänden im Absprungbereich, das ist Bouldern.

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Bouldern ist der leichte Einstieg ins Klettern: Durch die geringe Höhe bis maximal ca. 3-4m gibt es nur eine geringe Verletzungsgefahr. Ohne notwendige Seilsicherung ist auch der technische Aufwand gering. Der Einstieg in der Boulderhalle gestaltet sich einfach, denn die für den Einstieg notwendige Ausrüstung – die Kletterschuhe – können hier ausgeliehen werden. Hier warten auch einfache Routen zum Ausprobieren und schwere Routen für Fortgeschrittene.

Bouldern in der Halle: Ideales Boulder-Training in der kalten Jahreszeit

Bouldern in der Halle

Boulderhallen wie das Café Kraft in Nürnberg gibt es mittlerweile in fast allen größeren deutschen Städten. Hier können auf mehreren Hundert Quadratmetern künstlicher Kletterwand Boulderrouten unterschiedlicher Schwierigkeiten bis max. rund vier Meter Höhe erkundet werden. Oftmals gibt es sogar eigene Bereich für die Kinder, die den Einstieg erleichtern. Der Ablauf hier ist einfach: Man sucht sich eine freie Route und versucht sich am Aufstieg bis das Ziel oder das Ende Muskelkraft erreicht ist. In einigen Kletterhallen kann man eine Route durch einen Ausstieg nach oben verlassen und an einer Leiter abklettern, in anderen Hallen/Routen muss man die Aufstiegsroute auch wieder abklettern.

Viele Kletterhallen bieten mittlerweile auch einen Boulderbereich zum Klettern ohne Seilsicherung an. Hier lässt sich dann auch ohne Kletterpartner einfach ausprobieren und effizient trainieren.

Bouldern am Punta Spano, Korsika
Bouldern am Punta Spano, Korsika

Bouldern im Freien

Zum Bouldern im Freien eignet sich praktisch alles, was kletternd ohne Seil erstiegen werden kann. Das bekannteste Bouldergebiet ist Fontainebleau bei Paris. Aber auch viele beliebte Urlaubsziele wie Korsika und Sardinien laden mit genialen Bouldergebieten zum Klettern ein. Auch in den Alpen gibt es viele Bouldergebiete (z.B. Kochel, Blaueis bei Berchtesgaden, Lofer, Silvretta, Zillertal, Val di Mello, Daone, Arco).

Die Schwierigkeit einer Route wird in der sogenannten Fontainebleau-Skala von 2a (leicht) bis 8c+ (extrem schwer) gemessen.

Achtung: In einigen bekannten Klettergebieten wie z.B. im Frankenjura sollte die Einrichtung von Neurouten an bisher ungenutzten Felsen aus Gründen des Natur- und Umweltschutzes nur nach Rücksprache mit den lokalen Kletterern erfolgen.

Erfolgreich besiegter Boulder:
Klettern mit den Kindern am Punta Spano, Korsika

Ausrüstung

Der Einstieg ins Bouldern ist einfach, Kletterschuhe an und ab an die Kletterwand oder den Fels. In der Halle ist zum Glück alles mit Matten wie in der Turnhalle ausgestattet, damit bei einem Sturz zumeist nichts passiert. In der freien Natur muss man sein Sturzgelände selbst starsicher präparieren. Hierfür gibt es sogenannte Crashpads. Kleine portable Matten zum Unterlegen als Schutz.

Kletterschuhe

Um die notwendige Reibung am Fels zu bekommen, braucht es Kletterschuhe, für einfachere Boulder reichen auch Zustiegsschuhe. Wichtig ist hierbei, dass die Sohle die notwendige Reibung am Fels und vorne eine „Kletterzone“ bietet.

Red Chili Ventil Air: Komfortable und atmungsaktive Klettersschuhe

Im Gegensatz zum klassischen Kletterschuh sind die Boulderschuhe etwas weicher, haben etwas mehr Vorspannung (sind eher gebogen) und werden für mehr Halt auch auf kleinsten Tritten etwas enger gewählt. Anfänger werden trotzdem eher einen bequemen Schuh wählen und der Profi passend zu seinem Projekt den passenden Latschen aussuchen. Bei Leihschuhen nutzt man normalweise Socken, bei schweren Projekten ist man für mehr Gefühl eher barfuß im Kletterschuh unterwegs.

Chalkbag

Im Chalkbag wird die Kreide transportiert, die man nutzt, um Schweiß an den Fingern den Garaus zu machen und besseren Grip am Griff zu erhalten. Eine Alternative, die weniger Spuren hinterlässt, ist sogenanntes „Liquid Chalk“ aus der Tube.

Bürste

Eine Boulderbürste dient dazu, die Griffe einer Route vor oder nach dem Klettern zu reinigen.

Bouldermatte/Crashpad

Das Crashpad ist eine Sturzmatte, die den Sturz abfedern und Verletzungen verhindern soll. Für den Transport kann das Crashpad entweder zusammengeklappt oder gerollt werden. Teilweise lassen sich die Crashpads auch mit einem Tragesystem als Rucksack transportieren.

Von Thomas

Schon von klein auf viel in den Bergen unterwegs sind Wandern, Skitouren, Schneeschuhwanderungen und alles rund um die Berge meine Hobbies. Vater von zwei nicht mehr ganz so kleinen Bergfexen und sozusagen der „Chef“ von mehr-berge.de ;-)