Bergtour: Schildenstein, Blaubergschneid & Halserspitze von Wildbad Kreuth

Zweitagestour über Schildenstein und den langen Blauberg-Kamm hinüber zur Halserspitze mit Übernachtung auf der Gufferthütte. Am zweiten Tag über das Steinerne Kreuz oder alternativ über den Weissenbachkopf und Siebenhütten zurück nach Wildbad Kreuth. Eine lange, aussichtsreiche und spannende Gratwanderung. [26,4 km, 1.440 Hm, 10:30 h]

Veröffentlicht am Kategorisiert in Berge, Herbst, Sommer, Wandern

Vor ein paar Wochen ging es auf mit einer Gruppe des DAV Eichstätt auf Tour: Ziel war der lange Grat der Blaubergschneid zwischen Schildenstein und Halserspitze südlich des Tegernsees. Eine lange Tour, die wir mit einer Übernachtung auf der Gufferthütte garnieren.

Von Wildbad Kreuth in die Wolfsschlucht

Vom kostenpflichtigen Parkplatz Siebenhütten südlich des Tegernsees starten wir in Richtung Siebenhütten.

Von den ehemals sieben Hütten, die von ebenso vielen Bauern bewirtschaftet wurden, sind nur mehr drei vorhanden, von welchen zwei als Lager und eine als urige Brotzeitstation genutzt werden. Früher wurden hier rund 500 Ziegen gehalten: Zur Produktion von Ziegenmolke für Heil- und Schönheitsbäder sowie Trinkkuren der Wittelsbacher im nahe gelegenen Bad Kreuth. Aus der Milch machte man Käse und die angefallene Molke wurde auf einem eigens dafür angelegten Weg, in Fässern ins heutige Wildbad Kreuth transportiert.

Ab der Almwirtschaft wird der Weg schmaler und führt durch die Wofsschlucht mit ihren steil abfallenden Felswänden bis ans Talende mit mehreren Wasserfällen. 

Von der Wolfsschlucht hinauf zum Schildenstein

Durch die Wolfssschlucht auf den Schildenstein

Ab dem Talschluß startet der weitere Weg schnell ausgesetzt. Hier geht es steil bergauf, immer wieder unterbrochen durch seilversicherte Stellen. Zwischendurch wartet auch eine ausgesetzte Querung auf den Wanderer, die aber ebenfalls durch Seile entschärft ist. Der Weiterweg ist nur bei trockenen Verhältnisses zu empfehlen.

Nach etwas mehr als einer Stunden hat man den steilen Aufstieg hinter sich gebracht und die Höhe der Blaubergalm erreicht. Hier kann man entweder direkt auf die Blaubergschneid starten, auf der Blaubergalm einkehren oder die halbe Stunde Aufstieg auf den Schildenstein mit seiner genialen Aussicht in Angriff nehmen.

Zuerst geht es rechts haltend auf guten Wegen etwas Bergab und letztendlich etwas ausgesetzt hinauf auf den Gipfel, der auch zu einer Brotzeit einlädt, der Tag ist schließlich noch lang. Wer abkürzen möchte, kann von hier über den Kamm zur Geißalm nach Wildbad Kreuth absteigen, alternativ lockt hier auch noch die Königsalm zur Einkehr.

Über den Baubergschneid zur Halserspitze

Zurück am Ausstieg der Wolfsschlucht geht es zuerst in Richtung Blaubergalm. Nach wenigen hundert Metern geht es links einen Pfad hinauf auf den kleinen Gipfel des Predigtstuhl. Oberhalb der Baubergalm quert man hinauf auf den Grat der Blaubergschneid.

Immer wieder auf und ab geht es hier über die kleinen Gipfel der Wichtlpatte, Blaubergschneid und Blaubergkopf bis zur Karspitze. Hier zweigt rechts der Weg an, der über die Sindelsdorfer Alm und die Bayerische Wild-Alm zur Richtung Gufferthütte führt.

Bevor wir aber dem gemütlichen Hüttenabend entgegenstreben, warten aber noch die 60 Höhenmeter hinauf zum Gipfel der Halserspitz. Hier bietet sich ein genialer Ausblick in Richtung Tegernsee, zurück über die Blaubergschneid zur Halserspitze und die heute bereits abgehakte Strecke und natürlich hinüber zum Guffert, ins Rofan und auf der anderen Seite ins Karwendel und ins Wettersteingebirge.

Von der Halserspitze zur Gufferthütte

Nach einer ausführlichen Pause nehmen wir den Abstieg zur Gufferthütte in Angriff. Rund 1,5 Stunden zieht sich der Weg hinab. Zuerst durch den Bergwald in vielen Serpentinen hinab zur Amfläche der Sindelsdorfer Alm und dann weiter zur Bayerischen Wildalm, einer Selbstversorgerhütte der DAV Sektion München & Oberland

Die Hütte liegt oberhalb eines geschützten Moorgebiets. Von hier aus sind es nochmals rund 20 Minuten Fußmarsch hinüber zur Gufferthütte. Zuerst geht es den Hang querend auf einem Weg oberhalb des Moores entlang. Dann kurz auf einem Pfad und durch Wiesen hinüber zum Fahrweg, der uns nach 10 Minuten zur Gufferthütte geleitet. Wir machen es uns zuerst bei einem Stück Kuchen und einem Radler auf der sonnigen Terrasse gemütlich, bevor wir den Abend in der gut gefüllten Hüttenstube ausklingen lassen.

An der Bayerischen Wildalm

Von der Gufferthütte zurück nach Wildbad Kreuth

Über Nacht hat der Regen Einzug gehalten und so nehmen wir heute den einfachsten Weg zurück nach Wildbad Kreuth: Zurück geht es auf dem Weg zur Bayerischen Wildalm, wir halten uns jedoch rechts in Richtung Wildbad Kreuth. Statt dem etwas ausgesetzten Weg über Weissenbachkopf nach Siebenhütten wählen wir den Abstieg zum Steinernen Kreuz. 

In vielen, vielen Serpentinen geht es 700 Höhenmeter steil durch den Bergwald hinab bevor es auf dem Fahrweg sieben Kilometer zurück bis zum Auto hinaus geht. Die Schwaiger Alm lädt kurz vor dem Ziel noch zur Einkehr. Die letzten Kilometer geht es dann an der Weißach entlang und am Wildbad Kreuth vorbei bevor man wieder auf den Weg nach Siebenhütten trifft.

Das Moorgebiet an der Bayerischen Wildalm: Der Wildalmfilz

Informationen

Karte

Tourdaten:

26,4 km, 1.440 Hm Auf- und Abstieg, 10:30 h

Anfahrt:

Von München über die Autobahn A8 bis zur Ausfahrt Holzkirchen. Über Tegernsee und Rottach-Egern nach Wildbad Kreuth (kostenpflichtig, 7€ pro Tag).

Einkehr/Unterkunft:

Einkehr auf der Siebenhüttenalm, Blaubergalm, Gufferthütte, Schwaiger Alm.

2-Tagestour, mit Übernachtung auf der Gufferthütte, Bayerische Wildalm (Selbstversorgerhütte nur für Mitglieder der DAV Sektion München & Oberland) oder sehr lange Tagestour.

Hotels und Pensionen in Wildbad Kreuth und rund um den Tegernsee.

Von Thomas

Schon von klein auf viel in den Bergen unterwegs sind Wandern, Skitouren, Schneeschuhwanderungen und alles rund um die Berge meine Hobbies. Vater von zwei nicht mehr ganz so kleinen Bergfexen und sozusagen der „Chef“ von mehr-berge.de ;-)