Oberlandsteig – Teil I blau

Ideal für Einsteiger: Klettersteig gehen auf dem Oberlandsteig in Konstein im Altmühltal. Ein schöner, aber kurzer Mittelgebirgssteig.

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Im Oberlandsteig

Am Montag nachmittag war kinderfrei, Sonne, kein Nebel. Die gelben und roten Blätter verheißen das Ende der warmen Jahreszeit und somit zieht es uns nach draussen. Der Höhenglücksteig wie ein Ziel, ist uns heute aber zu weit, sonst ist es dunkel bis wir da sind. Letztes Jahr waren wir schon mal im Altmühltal am Oberlandsteig, haben den Steig aber nicht so ganz gefunden. Wir starten also nochmal einen neuen Anlauf.

An Eichstätt und Dollsten vorbei geht es nach Konstein zum Dohlenfelsen. Hier wurde schon vor 30 Jahren Klettergeschichte geschrieben, als einige der schweren Routen bis zum 10. Schwierigkeitsgrad erstmals begangen wurden. Für uns geht es allerdings nicht in der Direttissima hinauf, sondern hinter dem Dohlenfelsen entlang auf dem Klettersteig. Dazu geht man zuerst ein Stück zurück in Richtung Konstein, biegt dann in die Strasse bergauf ein und nach dem ersten Haus rechts und durch die ersten Felsen hinauf. Dann durch den Wald hinüber zum Dohlenfelsen, den man hier einfach besteigen kann, während die Kletterer auf der Südseite Routen bis zum 10. Schwierigkeitsgrad bewältigen müssen.

Nach dem kurzen Ausflug auf den Dohlenfelsen teilt sich der Weg: Der blaue Weg (der Klettersteig) geht nach links zum ersten Felskontakt, während der einfachere rote Weg (der Felsensteig) den Felsblock nach rechts umgeht. Der erste Aufschwung ist im II. Grad und ohne Seilsicherung. Wer mit Kindern oder Anfängern unterwegs ist, sollte die Nachfolgenden von oben sichern. Ein Sicherungshaken befindet sich oberhalb des ersten Aufschwungs links neben der Felsnase. Danach geht’s noch ein paar Meter im Fels bergauf, bevor man ein paar Meter im Fels absteigt.

Danach steigt man ein paar Meter ab und folgt dem roten Weg an der Wand und den Kletterern vorbei zu zwei kurzen, seilversicherten Stücken (keine Klettersteigset notwendig). Nun folgt der Einstieg in den eigentlichen Klettersteig.

Ab sofort heißt es Klettersteigset anlegen und ab die Post: Es folgt eine leicht ansteigende Wandquerung, die abwechselnd im Fels und auf Stahlstiften erfolgt: Teilweise geht es in beachtlicher Höhe luftig um die Ecke. Zumeist mit einigen Kletterern zu Füßen. Deshalb sollte man hier Vorsicht unterwegs sein und keine Steine lösen. Dann geht es noch über eine kleine Felsspitze hinauf. Oben hat man den ersten Teil des Steigs auch schon hinter sich.

Ach ja: Wer nach dem ersten, ungesicherten Block den blauen Markierungen nach links oben in den Wald folgt, landet beim eigentlichen Ausstieg und geht den Klettersteig eigentlich falsch herum an. Dadurch wird der Steig erheblich schwieriger, da man die schwierigen Stellen nun zuerst begeht.

Nach ein paar Metern im Wald beginnt der zweite Teil des Klettersteigs: Nach der Einstiegstafel geht es gleich recht luftig um die Ecke bevor man wieder auf Stahlstiften die Wand quert. Zum Abschluß steigt man noch durch eine Scharte ab.

Der weitere Weg folgt der blauen Markierung noch über einige kleinere Felsen und einen steilen, gesicherten Aufschwung hinauf und dann in Richtung Aicha hinab. Entweder man folgt nun der rot-blauen Markierung nach Aicha auf ein Bier im Gasthaus „Zum Klettergarten“ oder man folgt dem Waldpfad wieder in Richtung Dohlenfelsen und Parkplatz.

Der Oberlandsteig ist in der blauen Variante ein wirklicher Klettersteig und sollte nur mit Klettersteigset und Helm begangen werden! Wer mit der Familie unterwegs ist, kann die Begehung von blauem und rotem Steig ideal kombinieren: Die schwierigen, blauen Teile können jederzeit auf dem roten Weg umgangen werden. Der rote Weg ist derweil eine interessante Kraxelei für und mit Kindern.

Infos

Anfahrt:
Von der A9, Ausfahrt „Altmühltal“ nach Eichstätt, weiter nach Dollnstein, dort nach Süden nach Konstein. Durch den Ort hindurch und dann links in Richtung der Felsen. In der Kurve rechts und hinunter zum Parkplatz direkt am Dohlenfelsen.

Wohnmobile können hier für 5€ pro Nacht stehen bleiben.

Einkehr/Übernachtung:
Gasthaus zum Klettergarten, Aicha

Literatur:
Rother Wanderführer Altmühltal Ries – Jura – Fränkisches Seeland, Tour 20

Von Thomas

Schon von klein auf viel in den Bergen unterwegs sind Wandern, Skitouren, Schneeschuhwanderungen und alles rund um die Berge meine Hobbies. Vater von zwei nicht mehr ganz so kleinen Bergfexen und sozusagen der „Chef“ von mehr-berge.de ;-)