Der E5 ist der ideale Einstieg in das Fernwandern: Beste Hütten-Infrastruktur, gute Ausschilderung und abwechslungsreiche Tagesetappen. In unserem Special zeigen euch die Etappen, alternative Routen und Übernachtungsmöglichkeiten, sowie Checklisten für das Equipment.
Oberstdorf
Start der Tour ist der Bahnhof in Oberstdorf, die meisten nehmen aber den Bus in die Spielmannsau und starten von dort zur Kemptener Hütte.
Kemptener Hütte
Von der Spielmannsau geht es in knapp 3 Stunden hinauf durch den Sperrbachtobel zur Kemptener Hütte. Da hier der E5 und der ebenfalls viel begangene Heilbronner Höhenweg zusammentreffen, eine vielbesuchte Hütte, die man vorab reservieren sollte.
Holzgau
Von der Kemptener Hütte steigt man rund 45 Minuten bergauf bis zum Mädelejoch, das auch den Übertritt nach Österreich und ins Lechtal darstellt. Vom Joch aus kann man bei gutem Wetter schon einen ersten Blick hinüber in Richtung Hauptalpenkamm werfen, den man in wenigen Tagen überschreiten wird. Aber dann zuerst man über Stock & Stein hinab nach Holzgau.
Bach/Madau
Wer abkürzen will, kann von Holzgau aus die privaten Bustaxis bis zur Materialseilbahn der Memminger Hütte nutzen. Wir empfehlen den öffentlichen Bus nach Holzgau und den Aufstieg „by fair means“ durch das schöne, lange Tal. Ab der Materialseilbahn dann nochmal rund drei Stunden Aufstieg, nach dem man sich sein Feierabend-Bier wohl verdient hat.
Memminger Hütte
Die Nacht auf der Memminger Hütte war für uns eine der härtesten und der der Abstieg hinunter nach Zams ist nicht viel einfacher. Eine Stunde Aufstieg und rund 5 Stunden Abstieg später haben wir 530m Auf- und knapp 2000 Höhenmeter Abstieg durch das „Zammer Loch“ in den brennenden Beinen. Und somit das betriebsame Inntal erreicht.
Zams
Zams bietet sich mit seinen vielen Pensionen und Hotels zur Übernachtung an, oder man nimmt noch die Bahn hinauf auf die moderne Gipfelhütte. Auf den Venet hinauf geht es spätestens am nächsten Tag dann doch für alle mit der Bahn.
Venetberg
Von der Venet-Gipfelhütte hat man beim Sonnenuntergang einen wunderschönen Blick hinab auf Landeck und die Sonne, die hinter dem Inn- und Lechthaler Alpen untergeht. Der Start ist früh morgens dann sehr direkt – gleich eine Stunde hinauf auf die Glanderspitze. Dann folgt der Abstieg hinab nach Wenns im Pitztal.
Wenns
Wenns ist für uns allerdings nur Bushaltestelle, denn von hier geht es direkt mit dem Bus das Pitztal entlang nach Mittelberg.
Wer ein paar Tage mehr Zeit hat, kann hier auch die alpine Kaunergrat-Variante weiter bis nach Mittelberg wählen. Stefanie von Gipfelglück beschreibt die Variante hier auf Ihrem Blog.
Mittelberg
Mittelberg und das Pitztal sind vor Allem für den Pitztaler Gletscher bekannt, der sich später beim Aufstieg zur Braunschweiger Hütte zeigen wird. An der Haltestelle „Gletscherstube“ startet der 3-stündige Aufstieg mit Aussicht. Leider aber auch mit Aussicht auf die Bausünden der Gletscherbahnen. Hier wurde vor wenigen Jahren eine „Notabfahrt“ vom Gletscher aus dem Felsen gesprengt.
Braunschweiger Hütte
Hat man die Braunschweiger Hütte erreicht, genießt man dann aber doch lieber den Ausblick auf die umliegenden Gletscher und die Vorfreude auf den höchsten Punkt der Tour, der zu Beginn der nächsten Etappe liegt.
Pitztaler Jöchl / Rettenbachferner / Sölden
Vom Braunschweiger Haus steigt der Weg für rund eine Stunde an bis wir auf 2.990m vom Pitztal ins Ötztal wechseln. Auf weichem Untergrund geht es jetzt auf dem Gletscherfirn bergab bis zur Skistation am Rettenbachferner. Mit dem Bus durch den Tunnel zum Tiefenbachferner und schon lassen wir den traurig dreinblickenden, mit LIftanlagen zugebauten Gletscher wieder hinter uns, es geht auf die nächsten drei Stunden dem Höhenweg hinab nach Vent. Immer den Similaun mit seinem strahlenden Gletscher im Blick.
Vent
Vent ist wohl das sympatischste Örtchen im Ötztal: Man lebt auch vom Tourismus, aber das weit weniger laut als in der Partymetropole Sölden. Von hier geht es durch ein wunderschönes, langgezogenes Tal hinauf zur Martin-Busch-Hütte.
Martin-Busch-Hütte
Die Martin-Busch-Hütte liegt rund eine Stunde unterhalb der Similaun-Hütte und auch der Ötzi-Fundstelle. Hier treffen sich Similaun-Besteiger, Hochtourengeher der umliegenden Berge und Gletscher, E5-Wanderer und es ist zumeist voll. Wer noch kann, findet auch in der Similaunhütte ein warmes Bett.
Ötzi-Fundstelle
Den kurzen Abstecher Wert ist die Ötzi-Fundstelle mit Ihrem Denkmal für den im Eis gefundenen Steinzeitmenschen. Überreste finden sich natürlich keine mehr und der Ötzi hat in seinem eigenen Museum in Bozen seine letzte Ruhestädte gefunden. Aber die Aussicht auf Similaun und das Panorama hinüber zum Ortler sind atemberaubend.
Similaun-Hütte
Mit dem Erreichen der Similiaun-Hütte ist auch der Schritt ins dritte Land der Alpenquerung und der Schritt über den Alpenhauptkamm gemacht. Von hier aus geht es hinab in Schnalstal.
Wer noch eine Tag Zeit hat, kann von hier auf den Similaun starten, allerdings eine Hochtour, die entsprechendes Equipment, Erfahrung oder einen Guide voraussetzt ;-)
Vernagt
Wer von der Similaunhütte herab steig und auf den Vernagtstausee hinabblickt, hat sein Ziel erreicht: Die Alpen sind überwunden und es ist Zeit für etwas Südtiroler Gastlichkeit: Bier und Wein im Tijsenhof. Aber nicht zu viel, denn der Bus braucht bis ins Tal doch noch einige Serpentinen ;-)
Meran
Die Tour lässt sich dann natürlich wunderbar in der Meraner Innenstadt bei Eis, Südtiroler Spezialiäten und viel Wein ausklingen…
Checkliste: Die notwendige Ausrüstung
Wern dem E5 folgt und die üblichen Hütten zur Übernachtung nutzt, findet am E5 den idealen Einstieg in das Thema Fernwandern. Außer Ruckack, passendem Schuhwerk und etwas Trekkingkleidung stellt der Weg keine speziellen Anforderungen an alpiner Ausrüstung und Vorkenntnissen.
Zu unserer Packliste Transalp E5 Oberstdorf – Meran
Die Unterkünfte
Die Unterkünfte sind zumeist Alpenvereinshütten, die zumindest von Juli bis September gut gefüllt sind. Man kann die Etappen auch etwas variieren und im Tal nächtigen. Wählt man noch eine der möglichen Alternativrouten oder alternativen Übernachtungsmöglichkeiten am Berg, geht man dem großen E5-Rummel schon etwas mehr aus dem Weg, wir zeigen euch wie…
Zu unserer Übersicht der
Unterkünfte auf dem E5 Oberstdorf-Meran
Organisierte Reise oder auf eigene Faust?
Den E5 kann man über verschiedene Reiseanbieter, Alpin- und Bergschulen, oder auch beim DAV Summit Club als geführte Reise buchen. Dann muss man sich um nichts mehr kümmern, hat automatisch Anschluss und auch jemand, der einem ein Blasenpflaster klebt, wenn man ein Wehwehchen hat. Der E5 ist allerdings so gut begangen und so gut ausgeschildert, dass es eine geführte Tour eigentlich nicht braucht… Gesellschaft für einen Tag oder auch die ganze Tour findet man auf den Hütten eigentlich immer.
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