Die Kampenwand südlich des Chiemsees ist wohl einer der bekanntesten und beliebtesten Münchner Hausberge und das Wahrzeichen des Chiemgaus. Das liegt einerseits an der schnellen Erreichbarkeit über die Autobahn A8 Salzburg München, andererseits an der einfachen Aufstiegsmöglichkeit per Kampenwandbahn und den kulinarischen Möglichkeiten dank der vielen Hütten am Berg.
Das zieht natürlich viele Einsteiger ins Thema Berge an, die zumeist aber nur den -zugegeben auch schon imposanten- Ausblick von der Bergstation der Kampenwandbahn in Richtung Salzburger Land und Hohe Tauern genießen. Das macht die Tour natürlich auch ideal für Familien mit Kindern.
Kampenwand: dank Seilbahn beliebter Gipfel
Normalerweise ist zu der Zeit, zu der wir an der Kampenwandbahn aufschlagen Skibetrieb. Zwischen Weihnachten und Sylvester ist 2015 aber eher Wandern als Skifahren angesagt. Und so lösen wir am frühen Nachmittag das Familien-Ticket für die Fahrt nach oben, steigen in die schönen alten Gondeln und gleiten leise und ohne Anstrengung hinauf zur Bergstation. Den Gedanken hatten bei dem guten Wetter heute wohl mehr Leute und so ist es zwischen Bergstation und Sonnenalm ziemlich voll. Kein Wunder, zur Sonnenalm schafft man es auch in FlipFlops.
Wir werfen einen Blick über die Steinplatte und die Loferer Steinberge hinüber bis zum Watzmann und weiter in Richtung Hohe Tauern. Ideales Wetter mit Fernsicht und sogar etwas Schnee auf den Gipfeln des Alpenhauptkamms. Aber nur kurz, wir wollen ja eigentlich noch etwas höher hinaus.
Zur Steinlingalm und zum Kampenwandgipfel
Für den weiteren Weg in Richtung Steinlingalm und Kampenwandgipfel sollte man dann aber doch festeres Schuhwerk dabei haben. Vor Allem wenn Eisplatten auf dem Weg das Weiterkommen doch etwas erschweren. Die knappe halbe Stunde zur Steinlingalm ist der Weg gut auch mit kleinen Kindern machbar. Der steile Weiterweg auf den Gipfel ist dagegen erst ab ca. sechs bis sieben Jahren zu empfehlen. Unsere Kinder sind hochmotiviert für den Aufstieg, ab der Steinlingalm wird der Weg ja eigentlich auch erst interessant.
Umkehr vor dem Gipfel
Jedoch bremst knapp 100 Höhenmeter unter dem Gipfel uns ein rutschiges Schneefeld beim Aufstieg – und die ca. 10 Leute, die bereits für auf den Aufstieg warten. Während immer wieder bestens mit festen Schuhen und Trekkingstöcken ausgerüstete Wanderer das Schneefeld recht unkontrolliert das Schneefeld herunterrutschen überlegen wir, ob das mit den Kindern eine gute Idee ist. Hinauf ginge wahrscheinlich ohne Thema, herunter wäre aber wohl der Wahnsinn. Wir entschließen uns trotz der Enttäuschung der Kinder umzudrehen und auf der Steinlingalm einzukehren.
Während wir umdrehen, kommt eine nicht besonders gut gerüstete Französin des Weges: Schuhe mit Absätzen und ohne Sohle. Auf den zaghaften und freundlich gemeinten Hinweis, dass es mit Bergschuhen schon nicht ideal ist, werden wir nur angeblufft. OK, nicht unser Problem. Später darf sich dem Thema dann aber wohl die Bergwacht annehmen, die uns beim Abstieg von der Steinlingalm mit dem Quad entgegenkommt.
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Von der Steinlingalm zur Gori-Alm
Die Steinlingalm ist bis auf den letzten Platz besetzt, kein Platz für uns vier. Noch mehr Enttäuschung in den Kindergesichtern. Da muss wohl etwas Bestechungsschokolade her… Dafür kehren wir eine halbe Stunde Abstieg später in der richtig urigen Gori-Alm ein. Hier werden wir freundlich empfangen, es gibt was zu Trinken, Suppe & Kaiserschmarrn. Was will man mehr ;-) Die gemütliche Alm ist auch für die Kinder viel schöner als die überfüllte Steinlingalm.
Abstieg ins Tal
Von der Gori-Alm geht es dann noch die letzten Sonnenstrahlen ausnutzend noch rund eine Stunde hinunter ins Tal zur Talstation der Kampenwandbahn. Wir nutzen dabei den etwas steileren Abstieg über den „Ziehweg“ (die Skipiste) hinunter und die Kinder machen ganz schön Tempo. Unten am Parkplatz der Kampenwandbahn wird’s dann schon fast finster und wir machen uns auf den Heimweg.
Anreise:
Autobahn A8 in Richtung Salzburg bis Ausfahrt Frasdorf, dann in Richtung Aschau weiter und dann der Beschilderung folgen. Parken direkt an der Seilbahn.
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