Münchner Hausberge: Herbstwanderung auf den Spitzstein

Von Innnerwald durchgehend steil hinauf bis unter die abweisende Mauer der Tristmahlschneid und über den seilversicherten Nordwandsteig zum heute wieder gut bevölkerten Gipfel. Vorbei am aktuell nicht bewirtschafteten Spitzsteinhaus wieder hinab ins Tal.

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Der Spitzstein ist ein typischer Münchner Hausberg. Schnell erreichbar, geniale Aussicht auf’s Inntal, Zahmen und Wilden Kaiser, in die Loferer Steinberge und die Hohen Tauern, in familienfreundlicher Normalweg, gemütliche Einkehr unterwegs. Aber natürlich auch ein gut bevölkerter Gipfel.

Wer einen Aufstieg etwas abseits des Trubels sucht, wird mit dem seilversicherten Nordwandsteig fündig. Der leichte Klettersteig führt die letzten 100 Höhenmeter durch die felsige Nordwand des Spitzstein. Nicht allzu schwer, aber dennoch ausgesetzt führt er eine steile Rinne hinauf.

Start in Innerwald

Von Aschau kommend parken wir in Innerwald rechts der Strasse. Hier steht der Spitzstein mit 3,5 Stunden Gehzeit an. Vom Parkplatz folgt man dem Schottere für rund 10 Minuten bergauf bis der Aufstieg nach links beschildert ist. Nun geht es durchgehend steil durch den Bergwald hinauf. Zuerst auf einem Fahrweg, dann auf immer schmäler werdenden Pfaden vorbei.

Nach knapp einer Stunde zweigt ein kleiner Pfad rechts in Richtung Tristmahlalm ab. Diesem folgen wir bis zur Alm und halten uns dann links am Waldrand auf fast unsichtbarem Pfad bis wir im Wald auf den Aufstieg vom Spitzsteinhaus treffen. Der Weg zieht über die rechte Schulter und dann links hinüber zum felsigen Gipfelaufbau des Spitzsteins.

Über den Nordwandsteig zum Gipfel

Ein großer gelber Pfeil markiert den Einstieg in den Nordwandsteig. Die Rinne zieht steil und immer wieder mit Drahtseilen gesichert nach oben. Die Hände kommen trotzdem immer wieder zum Einsatz und Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind auch trotz der Seilversicherung notwendig.Die Klettersteigschwierigkeiten bewegen sich zwischen A und B und sind somit auch für Einsteiger gut machbar. 15 bis 20 Minuten später ist schon der Ausstieg und somit auch der Gipfel des Spitzsteins mit seiner kleinen Kapelle und dem Gipfelkreuz erreicht.

Abstieg vorbei am Spitzsteinhaus

Zum Abstieg nutzen wir den viel begangenen Normalweg. Am Spitzsteinhaus angekommen, geht es links mit kurzem Gegenanstieg zur Aueralm, wo man bald wieder auf den bekannten Aufstiegsweg trifft. Alternativ kann man auch auch am linken Felsabbruch entlang zuerst einem Pfad entlang und dann weglos direkt zur Aueralm abstiegen.

Fazit

Eine sehr schöne Runde mit genialer Aussicht hinüber in den Zahmen und Wilden Kaiser, in die Loferer Steinberge, bis hinüber zum Watzmann und natürlich auch zum Wendelstein & Co. – wenn auch die vielen Menschen auf der Südseite etwas abschrecken. Nordwandsteig (Klettersteig A/B) nur für geübte, schwindelfreie & trittsichere Wanderer!

Infos

Karte

Allgemein

920hm, 10km, 4-5h

Ausrüstung

Bergwanderausrüstung, festes Schuhwerk, für Geübte kein Klettersteigset notwendig.

Anfahrt

Mit dem Auto: Autobahn A8 München-Salzburg bis Ausfahrt Aschau im Chiemgau. Durch Aschau in Richtung Sachrang bis zum Wanderparkplatz Innerwald (direkt rechts an der Straße, kostenplichtig, 2€ pro Tag)

Mit Bus & Bahn: Ab München z.B. mit dem Bayern-Ticket nach Bernau am Chiemsee und von dort mit dem Bergsteigerbus der Linie 9502 über Aschau nach Sachrang.

Übernachtung

Pensionen, Hotels, etc. in Sachrang und Aschau.
Spitzsteinhaus beim Abstieg.

Einkehr

Altkaseralm, Spitzsteinhaus

Weitere Touren im Chiemgau

Von Schleching auf den Geigelstein

Winterwandern im Chiemgau
(Kampenwand, Staffn, Wuhrsteinalm, Schmugglerweg Klobenstein)

Literatur

Vergessene Steige – Bayerische Alpen
Andreas Gruhle, Bruckmann Verlag

Chiemgau: Die schönsten Alm- und Gipfelwanderungen.
Rother Wanderführer

Münchner Hausberge: Die klassischen Ziele
Michael Pause, BLV Verlag

Von Thomas

Schon von klein auf viel in den Bergen unterwegs sind Wandern, Skitouren, Schneeschuhwanderungen und alles rund um die Berge meine Hobbies. Vater von zwei nicht mehr ganz so kleinen Bergfexen und sozusagen der „Chef“ von mehr-berge.de ;-)