Taubensteinhaus: Ein Winterwochenende am Spitzingsee

Über Sylvester haben wir uns am Taubensteinhaus am Spitzingsee eingebucht. Aufgrund des verspäteten Winterstarts ging es dieses Jahr statt mit Schneeschuhen allerdings mit Wanderschuhen und Grödeln auf Tour.

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Tag 1: Vom Spitzingsee über den Lochgraben zum Taubensteinhaus

Von der Bushaltestelle bzw. dem kostenpflichtigen Parkplatz (5€ pro Tag) an der Kirche starten wir nach an einem kurzen Abstecher an den See in Richtung Vallepp. Doch schon nach rund hundert Metern zweigt der Schwarzenkopfweg ab, dem wir bergauf folgen.

Mit Blick auf Stolzenberg, Rosskopf und das Skigebiet am Stümpfling zieht sich die breite für den öffentlichen Verkehr gesperrte Fahrstraße angenehm nach oben. Vorbei an der Bergwachthütte und dem Abzweig zum Rotwandhaus geht es für uns bis zur Schwarzenkopfhütte der Bayerischen Bereitschaftspolizei mit einer kleinen Kapelle.

Hier machen wir eine kleine Brotzeit und starten anschließend den Aufstieg durch den breiten Lochgraben hinauf zum Taubensteinsattel knapp unterhalb der Seilbahn-Bergstation.

Blick vom Taubensteinsattel zur Hütte, im Hintergrund der Hochmiesing

Die Taubensteinbahn läuft schon seit 2015 nicht mehr im Winter, sondern nur noch im Sommer. Vorher gab es hier ein kleines Skigebiet mit insgesamt vier Schleppliften. Davon übrig geblieben sind nur die zwei privaten Skilifte an der Maxlraineralm.

Seitdem gehört das Skigebiet den Tourengehern, die das Gebiet bei entsprechender Schneelage zu hunderten belagern und das Taubensteinhaus und die Obere Maxlraineralm oder das Rotwandhaus als Ziel ansteuern.

Vom Taubensteinsattel ist die Hütte endlich im Blickfeld. Nur noch 10 Minuten Wegstrecke trennen uns von der wohlverdienten Einkehr. Schließlich haben wir auch 5 Kilometer und 500 Höhenmeter hinter uns gebracht.

Nun heißt es Anmelden, Lager beziehen und bei einem kühlen Getränk ein eine erste Runde Karten spielen. Bald wartet ein leckeres Abendessen auf uns und nicht so lange darauf auch das Matratzenlager…

Lecker: Brotsuppe, Spaghetti Bolo, und noch eine leckere Nachspeise am Taubensteinhaus

Tag 2: Vom Taubensteinhaus auf und um die Rotwand

Im Sommer führt eine familientaugliche Runde führt vom Taubensteinhaus um und auf die Rotwand. Im Winter gehört die „Rotwand-Reibn“ den Skitourengehern: Normalerweise als Tagestour mit Aufstieg vom Spitzingsee zum Rotwandhaus, Besteigung der Rotwand, Abfahrt zur Großtiefentalalm, Aufstieg in den Miesingsattel, Abfahrt zur Kleintiefentalmalm und Einkehr im Taubensteinhaus bevor die finale Abfahrt durch den Lochgraben zurück zum Spitzingsee ansteht.

Dieses Jahr liegt an Weihnachten aber leider noch zu wenig Schnee für die Skitouren- oder Schneeschuhrunde. So machen wir uns zu Fuß in entgegengesetzter Richtung auf den Weg: Von der Hütte steigen wir im Schnee ab und in Richtung Miesingsattel wieder auf. Schneefelder und Wanderweg wechseln sich bis zum Sattel ab.

Von hier gäbe es im Sommer auch einen direkten Steig hinauf zum Rotwand-Gipfel, bei den aktuellen Verhältnissen und mit unseren Begleitern aber aktuell keine Option.

Hier liegt nordseitig noch einiges an Schnee und so geht es weiter in Richtung Großtiefentalalm. Hier üben wir mit den Kindern das Rutschen und Bremsen im Firn und Rodeln noch etwas mit den Poprutschern.

Auf halber Höhe des Hanges queren wir hinüber zum Rotwandhaus und anschließend hinauf auf den Gipfel der Rotwand. Wir genießen die Aussicht ins Voralpenland und nach Süden auf den kompletten Alpenhauptkamm, der vor uns liegt: Großvenediger und Großglockner inklusive.

Zurück zum Taubensteinhaus geht es auf dem Wanderweg entlang des Lämpersbergs zum Taubenstein, dessen felsigen Gipfel wir noch einen kurzen Besuch abstatten bevor wir zur Hütte zurückkehren. Am Abend wartet am Taubensteinhaus ein leckeres Sylvestermenü auf uns, bevor wir uns zum Jahresstart ins Matratzenlager verziehen.

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Tag 3: Abstieg über die Maxlraineralm

An Neujahr wartet der Abstieg zurück zum Spitzingsee auf uns: Nach einem leckeren Frühstück vom Buffet wandern wir zurück zum Taubensteinsattel und unterhalb der Taubensteinbahn in Richtung Maxlraineralm.

An der Taubensteinbahnbergstation vorbei geht es entlang des leider komplett aperen Skihang hinunter bis wir wieder auf unseren Aufstiegsweg treffen.

Das Taubensteinhaus der DAV Sektion München & Oberland

Informationen: Das Taubensteinhaus am Spitzingsee

Das Taubensteinhaus liegt unweit der Bergstation der Taubensteinbahn auf 1567 Metern und ist ein perfekter Ausgangspunkt für kurze Wanderungen für Familien mit Kindern, für Skitouren oder für Kletterausflüge.

Inmitten der Schlierseer Berge gelegen sind Gipfel wie Jägerkamp und Taubenstein zum Greifen nah. Für ambitionierte Wanderungen finden sich zahlreiche Gipfelziele wie Aiplspitz, Hochmiesing oder Rotwand.

Die Sektion München besiegelte am 22. Februar 2022 die Übernahme des Taubensteinhauses von der DAV-Sektion Bergbund München. Damit ging das Taubensteinhaus in den Besitz und das Eigentum der Sektion München über. Das Taubensteinhaus wurde zur Sommersaison 2022 wieder in Betrieb genommen, zur Wintersaison 2022/23 hat das bisherige Team der Schönfeldhütte um Claudia Essendorfer die DAV-Hütte übernommen.

Claudia Essendorfer hat langjährige Erfahrung in der Gastronomie und im Betrieb einer Alpenvereinshütte. Sie führte seit 2016 als Betriebsleiterin die nahe gelegene Schönfeldhütte, die sie auch weiterhin über die Sommermonate bewirtschaften wird.

Anreise:

Mit dem ÖPNV: Mit der Bahn bis Schliersee und mit dem Bus bis zur Haltestelle Spitzingsee – Kirche.

Mit dem Auto: München – A9 bis Ausfahrt Weyarn und über Schliersee an den Spitzingsee. Parken (kostenpflichtig) am Spitzingsattel, an der Taubensteinbahn oder an der Kirche.

Zustieg zur Hütte über den Lochgraben und Abstieg über die Obere Maxlraineralm

Unterkunft:

Neben dem Taubensteinhaus gibt es rund um den Spitzingsee mehrere DAV Häuser und Hütten, die sich für eine oder mehrere Übernachtungen anbieten:

Ein Winterwochenende am Taubensteinhaus am Spitzingsee