Sommerferien in Südschweden: Acht unvergessliche Erlebnisse

Schweden war schon lange eines der Traumziele auf unserer Bucket List: Baden in der Ostsee und am Kattegat, Wandern entlang des Meeres und durch unendliche Wälder, Paddeln über Seen mit kleinen Inseln oder mit dem Seekajak durch die Schäreninseln. Letzten Sommer ging unser Traum endlich in Erfüllung und zwei Wochen Südschweden standen auf unserem Programm.

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Die Anreise nach Südschweden

Unsere aufregende Reise nach Südschweden beginnt mit einer anstrengenden Fahrt von Hamburg aus, wo wir die Nacht bei Freunden verbracht haben. Bereits vor der dänischen Grenze verlieren wir dank der Grenzkontrollen fast zwei Stunden im Stau. Über die Storebælt-Brücke überqueren wir die Meerenge zwischen den Inseln Seeland und Fünen in Dänemark. Die imposante Brücke beeindruckt uns und bietet eine fantastische Aussicht.

Von Dänemark aus geht es nach einer weiteren Stunde im Stau weiter über die Øresund-Brücke, die uns direkt nach Schweden führt. Die Fahrt über diese gewaltige Verbindung zwischen Malmö und Kopenhagen ist atemberaubend und führt uns direkt in die zauberhafte Welt Südschwedens.

Für das nächste Mal würden wir auf jeden Fall die alternative Route über die Fähre Fehmarn-Rødby oder die Fähre Rostock-Gedser empfehlen – außer ihr wollt noch einen Zwischenstopp in Nord-Dänemark einlegen. Auf der Heimfahrt haben wir noch einen Zwischenstopp in Kopenhagen eingelegt und dann die Fähre von Gedser nach Rostock genommen.

Als Unterkunft dient für unseren Sommerurlaub diesmal ausnahmsweise nicht das Wohnmobil oder der Minicamper, sondern zwei typisch schwedische Ferienhäuschen. Die erste Woche verbrachten wir in einer kleinen Blockhütte im schwedischen Hinterland am Vemmentorpsee, die zweite Woche an der Schärenküste vor Ronneby.

Die beiden Ferienhäuser liegen ideal für Ausflüge in die unterschiedlichen Regionen: Der Vemmentorpsee bietet sich für Ausflüge an den Kattegat an, das Grenzmeer zwischen Nord- und Ostsee, zwischen Dänemark und Schweden. Und für einen Ausflug zum Elchpark in Markaryd, ins Ikeamuseum und in den Söderasens Nationalpark.

Die Unterkunft bei Ronneby bietet sich für Ausflüge auf die Schäreninseln Tärnö und Tjärö und nach Karlskrona an. Ideal auch für Touren mit dem Seekajak.

Acht unvergessliche Erlebnisse in Südschweden

Der Elchpark in Markaryd – Begegnung mit majestätischen Tieren

Unser erstes Schweden-Erlebnis führt uns zum Elchpark Markaryd (Smålandet Moose Safari,  Misterhult 2032, 285 91 Markaryd, Schweden).

Die grüne Umgebung ist wunderschön, und wir sind gespannt auf die Begegnung mit den majestätischen Elchen. Im Park haben die beeindruckenden Tiere ausreichend Platz und wir können sie bei der Fahrt durch den Park mit dem Auto in ihrer natürlichen Umgebung beobachten. Ein besonderer Moment ist die Fütterungszeit, bei der wir den Elchen ganz nah kommen und ihre imposante Größe bewundern können.

Autostrand Mellbystrand – Entspannung am Meer

Am nächsten Tag geht es ans Meer: wir wollen an den Autostrand Mellbystrand. Hier können wir unser Auto direkt am auf dem Strand parken und unser Strandzubehör bequem ausladen. Der 12 Kilometer lange Sandstrand und das klare Wasser des Kattegat zwischen Nord- und Ostsee laden zum Entspannen und Baden ein.

Wir verbringen einen erholsamen Tag in der Sonne und genießen das Strandleben auf eine besondere Art und Weise. Übrigens: Auch Freunde der Freikörperkultur werden hier fündig, ein kleiner Strandteil am Nordteil des Strandes ist den FKK-Jüngern gewidmet.

Mitte August ist hier schon sichtlich Nachsaison, denn der Strand ist zwar gut besucht, aber bei weitem nicht überfüllt.

Das Ikea-Museum: Schwedischer Export-Klassiker

Bei einem Urlaub in Schweden kommt man sich eher vor wie bei Ikea: Jedes Ortsschild erinnert gefühlt an ein Möbelstück. Noch mehr Ikea gibt’s in Almhult, dem Ursprung der weltweiten Ikea-Historie. Hier entstand 1943 Ingvar Kamprads erste Import-Firma, die Basis für die spätere weltweite Expansion als Möbelexporteur.

Im Ikea-Museum kann man die Historie des Möbelhauses erfahren, lernt so einiges über das schwedische Selbstverständnis und vor Allem woher die einfachen Möbel, Formen und Materialien stammen. Auf drei Etagen gibt es vieles zu sehen. Perfekt für einen Ausflug mit der Familie. Ein richtiges Ikea-Möbelhaus gibt es in Almhult übrigens auch, rund einen Kilometer vom Ikea-Museum entfernt.

Rudern auf dem Vemmentorpsee – Harmonie mit der Natur

Heute entscheiden wir uns für ein ruhiges Abenteuer und nutzen das Ruderboot, das zu unserem Ferienhaus gehört, um den Vemmentorpsee hinter unserem Häuschen zu erkunden. Natürlich kann man auch fast jeden anderen See im schwedischen Hinterland als Ziel setzen.

Das sanfte Gleiten über das ruhige Wasser und die Umgebung aus Wäldern und Wiesen wirkt äußerst beruhigend, und wir können die Stille der Natur in vollen Zügen genießen. Unsere Jungs sind voll in ihrem Element und rudern uns mehrfach über den See.

Eine kleine Insel im See lädt die ganze Familie zum Erkunden ein, ideal eigentlich auch für ein kleines Übernachtungsabenteuer.

Wandern im Kullabergs Naturreservat – Aussichten, die den Atem rauben

Nach einem entspannten Ruhetag wollen wir heute wieder ans Meer: Im Kullabergs Naturreservat gibt es spannende Landschaften aus schroffen Klippen und dichten Wäldern und die Aussicht auf das Meer ist atemberaubend. Wir folgen den gut markierten Wanderwegen vom Parkplatz zum Leuchtturm. Von hier bietet sich ein geniale Ausblick auf die umliegenden Klippen und natürlich auf die Boote, die um das kleine Kapp steuern.

Auf einer Rundwanderung um das Naturreservat entdecken wir versteckte Buchten und malerische Pfade. Vom Leuchtturm erkunden wir zuerst auf abschüssigen Pfaden die Klippen, an denen sogar Kletterer ihr Glück versuchen. An der Nordseite des Kapps geht der Wanderweg an mehreren Buchten entlang, die teilweise einen recht steilen Abstieg erfordern, dafür aber schöne Badestellen bieten. Hier empfiehlt sich durchaus gutes Schuhwerk mit griffiger Sohle.

Zurück geht es auf der Südseite, mit weniger wildem Gelände, dafür mit nicht schlechteren Aussichten. Unterhalb des Leuchtturms lädt ein kleiner Kiosk zu einem Softeis ein. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen.

Söderasens Nationalpark – Ein Paradies für Naturliebhaber

Die erste Woche neigt sich schon dem Ende zu und so nutzen wir die Fahrt von Vemmentorp nach Ronneby für unser nächstes kleines Abenteuer: Es geht in den Söderasens Nationalpark, der uns mit seiner Vielfalt begeistert: Felsige Schluchten, dichte Wälder und sanfte Hügel bieten ideale Bedingungen für eine unvergessliche Wanderung.

Wir entscheiden uns für eine längere Strecke und folgen den Wanderwegen vom See weg, die uns durch die Schlucht und zu den schönsten Aussichtspunkten führt. Hier lässt sich typisch schwedische Landschaft in absolut entspannter Umgebung genießen. Ein kleines Naturpark-Zentrum lädt noch zum Entdecken und Informieren ein.

Mit der Fähre auf die Insel Tärnö – Idylle in den Schären

Von unserem kleinen Häuschen bei Ronneby lassen sich ideal die Inseln der Schären von Blekinge vor der Küste erkunden: Mit dem Seekajak oder mit der Fähre. Unser Entscheidung fällt zum Einstieg für eine Fährfahrt zur Insel Tärnö.

Die Überfahrt führt uns durch die bezaubernde Schärenlandschaft mit ihren zahlreichen kleinen Inseln. Auf Tärnö angekommen, entdecken wir die charmanten Dörfer und die unberührte Natur. Die Insel ist ein verstecktes Juwel in Südschweden und bietet uns eine entspannte Zeit fernab des Trubels. Bei Temperaturen wie an der Côte d`Azur beenden wir unseren Inselrundgang am Südstrand mit einem Bad in der Ostsee, bevor es mit der Fähre zurück geht.

Um nach Tärnö zu gelangen, gibt es Fährverbindungen von Karlshamn oder von Matvik. Die Fahrt mit der Fähre von Karlshamn dauert ca. 45 Minuten, die Fähre von Matvik benötigt ca. 30 Minuten für die Überfahrt.

Marinemuseum Karlskrona – Auf den Spuren der Seefahrer

Nach so viel Naturerlebnis wird es Zeit für etwas städtisches: Wir fahren nach Karlskrona und besuchen das Marinmuseum, wo wir mehr über die maritime Geschichte Schwedens erfahren wollen.

Das Museum zeigt historische Schiffe und Ausrüstung und erzählt von der Bedeutung der Marine für das Land. Unser Jüngster steht voll auf Schiffe und Segeln und da ist das Museum ein Muss. Neben einem Atom-U-Boot und diversen Segelbooten kann man hier auch viel über das Meer und seine Bewohner lernen.

Der Besuch des Museums ist kostenlos. Das kleine Restaurant mit dem schweden-typischen Mittagsmenü wird auch viel von lokalen Einwohnern besucht.

Auch Karlskrona selbst ist eine Besichtigung wert: Hier liegt immer noch ein großer Teil der schwedischen Marine im Hafen, und die Innenstadt lässt sich mit einem Bummel ideal kennenlernen. Eine nette Abwechslung ist die Hafenrundfahrt mit dem Schiff, mit der man die verschiedenen Teile Karlskronas kennenlernen kann: Von der urbanen Innenstadt bis hin zu den teilweise auf Halbinseln liegenden Aussenbezirken.

Mit dem Seekajak durch die Schären: Auf die Insel Tjärö

Für unser letztes Abenteuer brechen wir zu einer aufregenden Seekajak-Tour durch die Schären nach Tjärö auf. Die glasklaren Gewässer und die malerischen Inseln bieten uns eine unvergessliche Kulisse während wir von Järnavik an der Küste entlang und dann quer über eine Bucht auf die Insel zusteuern.

Etwas Angst macht uns der Blick nach unten: tausende und abertausende Quallen schweben unter uns durch das Wasser. Umkippen und ins Wasser möchte von uns gerade keiner.

Die Seekajaks ziehen aber ruhig durch die Bucht und auf die Insel zu. Von Norden ziehen wir an der Küste entlang. Die Insel zeigt sich mal von ihrer nahbaren, grünen Seite, mal mit hohen Felsen, die dazu einladen von oben ins Wasser zu springen.

Am kleinen Hafen fahren wir am Anlegesteg vorbei. Ein kleiner Kanal speziell für die Kajakfahrer bringt uns zu einem praktischen Ausstieg. Von hier erkunden wir die Insel. Nach einem Eis geht’s wieder auf’s Wasser und nach einem Badestopp an der Nordspitze der Insel auch wieder in Richtung Festland.

Mit genialen Aussichten, der abwechslungsreichen Schären-Landschaft und dem Badestopp ein perfekter Abschluss unserer Reise durch Südschweden!

Abschied von Südschweden

Mit vielen unvergesslichen Erinnerungen im Gepäck verabschieden wir uns von Südschweden. Von majestätischen Elchen über entspannte Tage am Strand bis hin zu abenteuerlichen Wanderungen und Seekajaktouren – Südschweden hat uns mit seiner Vielfalt verzaubert.

Dazu war das Wetter Anfang August letztes Jahr eher wie an der Côte d`Azur statt wie man es wohl in Schweden erwarten würde. Also alles perfekt.

Infos: Sommerurlaub in Südschweden

Die Anreise nach Südschweden

Die Anreise nach Schweden ist von Deutschland aus mit einer Hauptentscheidung verbunden: Welche Route nehme ich? Für die Anreise gibt es mehrere Möglichkeiten:

  1. Auf dem Landweg: Von Deutschland nach Dänemark und Über die Storebælt-Brücke und Øresund-Brücke.
  2. Mit der Fähre nach Dänemark und über die Øresund-Brücke nach Schweden: Hier kombiniert man die Abkürzung über die Fähre Fehmarn-Rødby oder die Fähre Rostock-Gedser mit der Øresund-Brücke. Maut zahlt man nur für die Nutzung der Brücken, PKW-Maut gibt es sonst weder in Dänemark noch in Schweden.
  3. Mit der Fähre direkt nach Schweden:
    Von Rostock gibt es z.B. eine direkte Fährverbindung nach Trelleborg. Somit spart man sich die Mautkosten und die Fahrtzeit für den Umweg über Dänemark.

Für welche Route man sich entscheidet, hängt auch etwas von der Reisezeit und Fahrtzeit ab: Am Wochenende lohnt sich durchaus die Fährfahrt, um dem Stau (an den deutsch-dänischen Grenze oder an den Mautstellen der Brücken) aus dem Weg zu gehen.

Ferienunterkünfte in Schweden

Während unserer Reise haben wir in zwei typisch schwedischen Häuschen übernachtet: Die erste Woche in einer kleinen Blockhütte im Hinterland, die zweite Woche in einem kleinen gelb-gestrichenen Häuschen an der Schärenküste vor Ronneby.

Schweden bietet eine breite Palette an Unterkünften, von gemütlichen Ferienwohnungen und traditionellen Hütten mitten in der Natur bis hin zu malerischen Campingplätzen.

Tipp: Die Schweden starten Mitte August schon wieder ins Arbeits- und Schulleben. Somit ist man ab 15. August in den bayerischen und Baden-Württemberger Ferien schon in der Nachsaison und dementsprechend günstiger unterwegs.

Abendstimmung am Vemmentorpsee

Das schwedische Jedermannsrecht: Freier Zugang zur Natur

Das Schwedische Jedermannsrecht erlaubt es übrigens, die Natur in vollen Zügen zu erleben und sich frei in der Natur zu bewegen. Ob Baden in Seen und Flüssen, Pilze und Beeren sammeln oder zelten – das Jedermannsrecht ist eine wunderbare Möglichkeit, die Schönheit der Natur in Schweden zu genießen.

Im dicht besiedelten Südschweden lässt sich das Jedermannsrecht natürlich nicht so ausleben wie im dünn besiedelten Mittel- oder Nordschweden. Das Jedermannsrecht hat seine Grenzen dort, wo der private Raum beginnt. Auf privatem Grund gilt das Jedermannsrecht nicht. Gerade an der Südküste geht die Besiedelung bis direkt an die Küste. Hier ist teilweise nicht einmal ein freier Zugang zum Meer möglich und man muss wieder freie Badestellen suchen.

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Impressionen

Von Thomas

Schon von klein auf viel in den Bergen unterwegs sind Wandern, Skitouren, Schneeschuhwanderungen und alles rund um die Berge meine Hobbies. Vater von zwei nicht mehr ganz so kleinen Bergfexen und sozusagen der „Chef“ von mehr-berge.de ;-)